Sport-Sommer 2024

Die Fußball-EM ist Deutschlands größter Zahltag

Maskottchen, Trophäe und viel Emotion: Deutschland rüstet sich für die Fußball-EM.
Maskottchen, Trophäe und viel Emotion: Deutschland rüstet sich für die Fußball-EM.Imago / Beautiful Sports/buriakov
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Die EM mit 24 Mannschaften ist für den Gastgeber, vor allem aber die Fußballunion Uefa das ganz große Milliardengeschäft. Österreich spielt mit und trifft auf Topfavorit Frankreich, Polen und die Niederlande. Fans müssen im ganzen Turnierverlauf mit Grenzkontrollen rechnen.

Deutschland fiebert, obwohl das eigene Fußballspiel höchst durchwachsen anmutet, einem zweiten Sommermärchen entgegen. Nach der WM 2006 soll nun die EM 2024 für Furore sorgen und – geht es nach Turnierdirektor Philip Lahm – auch „Europa einen, mit Deutschland als Herzschlag dieses Turniers“. Die Weichen sind jedenfalls gestellt: 24 Mannschaften spielen mit, die Deutschen haben in Gruppe A mit Ungarn, Schottland und der Schweiz ein leichtes Los. Österreich hingegen muss gehörig zittern, in Gruppe D warten Frankreich, Polen und die Niederlande.

Ungeachtet der Sicherheitsvorkehrungen, die für den EM-Zeitraum auch Grenzkontrollen zu Österreich vorsehen, herrscht Euphorie im Nachbarland. Mehrere Millionen Zuschauer werden ab dem 14. Juni in den Spielorten München, Berlin (Finale am 14. Juli), Köln, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Leipzig und Stuttgart erwartet. Deutschland hat seit 1972 an jeder EM-Endrunde teilgenommen und ist 1972, 1980 und 1996 auch Europameister geworden. Für Österreich hingegen ist es erst die vierte EM nach 2008, 2016 und 2021 (Achtelfinale). Italien ist Titelverteidiger.

Auto, Flugzeug! Aber nicht im Zug! Was 1960 mit nur vier Teams in der Endrunde begann, ist von der Uefa-Geldmaschine längst zu einem XXL-Event aufgeblasen worden. Seit 2016 sind 24 Mannschaften am Start dieses alle vier Jahre stattfindenden Kontinentalturniers, für das man sich in der Qualifikation oder über das Nations-League-Play-off empfehlen kann. 2024 feiert dadurch Georgien (mit Sturm-Legionär Otar Kiteishvili) seine Premiere.

Für die in Nyon residierende Uefa ist das Event ein sehr gutes Geschäft. Die Ticketeinnahmen der zweiten EM in Deutschland nach 1988 (Van Basten-Traumtor im Finale gegen UdSSR; 2:1) sollen sich auf 2,3 Milliarden Euro (Vergleich: TV-Rechte zur Champions League 9,1 Mrd. €) belaufen. Dass man Tickets nur schwer bekommt, durch Onlineverlosung der Uefa oder zu absurden Preisen über Reisebüros, die gute Kontakte zu Verbänden unterhalten, darf nicht unerwähnt bleiben.

Während viele Besucher noch abwägen, ob der in puncto Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit wackelig anmutenden Deutschen Bahn nicht doch besser mit dem Auto oder dem Flugzeug anzureisen, quält viele auch noch die Quartierfrage. Egal ob Onlineplattform oder Privatvermieter: Für sie ist diese EM schon vor Anpfiff ein Gewinn.

Daheim in Berlin. Diese Problematik hat der ÖFB bereits vorzeitig für sich gelöst. Die Mannschaft von Teamchef Ralf Rangnick trifft sich am 29. Mai in Windischgarsten, dann stehen die finalen Tests in Wien auf dem Programm und anschließend der Bezug des EM-Quartiers in Berlin. Im Schlosshotel Berlin wohnen Sabitzer und Co., trainiert wird auf der Anlage des Zweitligisten Hertha BSC. Gegen Frankreich spielt man in Düsseldorf (17. Juni), gegen Polen (21.) und Oranje (25.) im Berliner Olympiastadion.

»»Wir werden zeigen, wie weltoffen, gastfreundlich und kommunikativ wir in Deutschland sind.««

Philipp Lahm

Turnierdirektor

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