Premiere

Volkstheater: „Rom“ als ein flüchtiger Nachbau

Das Power-Paar Antonius (Frank Genser) und Kleopatra (Julia Riedler) balgt sich.
Das Power-Paar Antonius (Frank Genser) und Kleopatra (Julia Riedler) balgt sich.APA / VOLKSTHEATER / Marcel Urlaub
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Die Autorin Julia Jost hat vier Tragödien von William Shakespeare oberflächlich collagiert. Luk Perceval inszenierte die Uraufführung wie eine Séance.

Kein Vorhang zu Beginn des Spiels: Eine gewaltige, helle Mauer versperrt den Großteil der von Philip Bußmann gestalteten Bühne des Volkstheaters. Ist das der Wall des antiken Rom in der mythischen Frühzeit, mit Feldherr Coriolanus? Oder ist es die ebenfalls fabelhafte Spätphase, mit Kriegsheld Titus Andronicus? Da bedrängen bereits Goten das Weltreich. Spielt sich hinter diesen Mauern das hochpolitische Drama des großen Eroberers Julius Caesar ab? Oder sind wir gar in Ägypten bei Antonius und Kleopatra? Auch dort wurde nach der Ermordung des mutmaßlich nach absoluter Herrschaft strebenden Cäsar in einem Bürgerkrieg die Machtfrage geregelt. Unter dem siegreichen Octavian begann kurz vor der christlichen Zeitenwende die Kaiserzeit. Er wurde fortan Augustus genannt.

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