Sicherheitsfrage

Barcelona führt Selfie-Verbot bei U-Bahn ein

Die Sagrada Familia ist das berühmteste Wahrzeichen Barcelonas.
Die Sagrada Familia ist das berühmteste Wahrzeichen Barcelonas. Reuters / Nacho Doce
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Selfies vor dem Ausgang der Sagrada Familia sind seit April verboten. Hier hatten sich lange Schlangen gebildet, um das perfekte Video-Selfie zu drehen.

Auf der Suche nach dem perfekten Selfie lassen sich die Menschen immer wieder Neues einfallen. Und das ist mitunter nicht nur gefährlich, sondern auch sehr störend. In Barcelona setzt man jetzt auf ein Selfie-Verbot, und zwar beim U-Bahn-Ausgang der Sagrada Familia. Denn hier wurden Videoselfies gedreht. Man stelle dabei das Handy vor sich auf die Stufe und richtet es auf sich selbst. Während die Treppe fährt, rücken immer mehr die Türme der Kirche in den Himmel. Diese Idee fand viele Nachahmer. So viele, das seit Anfang April das Fotografieren auf der Rolltreppe verboten ist.

Vor den Rolltreppen hatten sich lange Schlangen gebildet, teilweise konnte sie kaum benutzt werden. Außerdem warnen Plakate in mehreren Sprachen vor der Gefahr, Finger oder Kleidungsstücke einzuklemmen. Zusätzlich bewacht Sicherheitspersonal die Treppe. Im Minutentakt wird „No pictures please“ gerufen. Und so mancher Tourist macht sich auch einen Sport daraus, die Unaufmerksamkeit des Personals oder Schichtwechsel auszunutzen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Barcelona versucht, dem Massentourismus und der damit verbundenen Fotomanie Einhalt zu gebieten. So wurden Megaphone bei Reisegruppen verboten, in besonders belebten Stadtgebieten gilt für sie eine Einbahnstraßenregelung, damit Passanten nicht der Weg versperrt wird. Außerdem wurde eine lokale Buslinie, die zu Gaudis Park Güell führt, kurzerhand aus Google Maps gelöscht. So wird sie von Touristen weniger benutzt.

Probleme mit fotowütigen Touristen gibt es nicht nur in Barcelona. In Pamplona in Nordspanien gilt ein Selfie-Verbot während es Stiertreibens, wer in Portofino keine Rücksicht auf den Verkehr nimmt um ein Foto zu machen, der muss Strafe zahlen und Bali denkt ein Touristenverbot auf seinen heiligen Bergen an. (cg)

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