Luca Guadagnino feiert mit „Challengers“ eine Männerfreundschaft, auch wenn es auf den ersten Blick um den Kampf um eine Frau geht. Und um Tennis. Ab Freitag im Kino.
Es gibt in diesem Film eine Schlüsselszene: Die Tenniswunderfrau Tashi spielt gegen ihre Kontrahentin, und sie ist angespannt. Sie schaut finster, finsterer als sonst. Sie schlägt fest, fester als üblich. Kurz vor dem Match hatte sie nämlich Streit mit ihrem Freund Patrick. Statt Sex gab es böse Worte, Patrick ist deshalb dem Match ferngeblieben, trotzig, verletzt.
Stattdessen sitzt sein Kumpel Art auf der Tribüne und feuert Tashi an: Er ist schon lang in sie verliebt, aber weil er noch länger mit Patrick befreundet ist, hat er nicht offensiv um sie geworben, er ist subtiler vorgegangen. Hat Misstrauen gesät. Bei ihr wie bei ihm. Deshalb der Streit. Deshalb Tashis Verbissenheit auf dem Platz. Ihre Wut. Die sich im Lauf des Spiels steigert.