Italien

Pro-palästinensische Demonstranten stürmen Minister-Konferenz in Turin

Eine Gruppe störte eine Konferenz, auf der mehrere italienische Minister anwesend waren. Schon zuvor war es vor dem Schloss in Turin zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen.

Eine Gruppe von einem Dutzend propalästinensischer Demonstranten hat am Dienstag das Valentino-Schloss in Turin gestürmt, wo eine Konferenz mit mehreren Ministern der Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni im Gange war. Dabei handelte es sich um eine Konferenz mit Wissenschafts-, Raumfahrt- und Landwirtschaftsexperten verschiedener Länder, darunter Israel.

Vier Minister, unter ihnen Außenminister und Vizepremier Antonio Tajani, hatten das Schloss bereits verlassen, nachdem sie an der Vormittagssitzung der Konferenz teilgenommen hatten, als die jungen Leuten, die sich als Studenten des Turiner Polytechnikums ausgaben, in das historische Gebäude eindrangen. Die Polizei griff ein und stoppte die Demonstranten.

Demonstranten bewarfen Polizisten mit Eiern und Rauchbomben

Davor waren etwa 50 Aktivisten vor dem Schloss in Turin auf die Straße gegangen, um gegen die Konferenz zu protestieren, die vom Turiner Polytechnikum veranstaltet wurde. Dabei kam es zu Spannungen mit den Ordnungshütern. Die Demonstranten bewarfen die Polizisten mit Eiern und Rauchbomben, sieben Polizeibeamte wurden verletzt. 30 Aktivisten wurden identifiziert und angeklagt.

Die Demonstration ist Teil eines Protests, mit dem Studenten fordern, dass italienische Universitäten und Institutionen die Beziehungen zu Israel aussetzen. Universitätsministerin Anna Maria Bernini verurteilte die Ausschreitungen. „Die Universität boykottiert nicht, sondern schließt ein“, sagte sie.

Außenminister Tajani drückte seine Solidarität gegenüber der Polizei aus. Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida beklagte die Aktion „organisierter Banden“. „Wir müssen mit ansehen, wie organisierte Banden versuchen, eine Konferenz zu verhindern, an der sich Vertreter mehrerer Länder beteiligen“, kritisierte Lollobrigida. (APA)

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