Ukraine

Regierung erhöht Druck auf Auslandsukrainer im wehrfähigen Alter

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij (Bildmitte) bei einem Frontbesuch mit General Jurij Sodol in der Donbass-Region am 19. April.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij (Bildmitte) bei einem Frontbesuch mit General Jurij Sodol in der Donbass-Region am 19. April.Imago / Handout/ukrainian Presidential
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Die ukrainische Armee hatte zuletzt große Schwierigkeiten, neue Soldaten zu rekrutieren. Im Ausland lebende Ukraine im wehrfähigen Alter könnten bei konsularischen Fragen im Ausland künftig auf Probleme stoßen.

Den Personalmangel der ukrainischen Armee schätzen manche Experten gar als gravierender ein als den Munitionsmangel. Die Ukraine hat folglich den Druck auf im Ausland lebende Staatsbürger im wehrfähigen Alter erhöht, ins Land zurückzukehren. Das ukrainische Außenministerium gab am Dienstag die „vorübergehende Aussetzung der Entgegennahme neuer Anträge für konsularische Dienstleistungen“ für im Ausland lebende Ukrainer im Alter von 18 bis 60 Jahren bekannt. Demnach werden Männern in dieser Altersgruppe bis auf Weiteres lediglich „Personalausweise für die Rückkehr in die Ukraine“ ausgestellt.

Weiter hieß es, derzeit werde ein „Mechanismus zur Aktualisierung und Überprüfung der Informationen über den militärischen Status von Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, die sich vorübergehend im Ausland aufhalten“ erarbeitet. Sobald dies abgeschlossen sei, würden „weitere Erläuterungen“ verbreitet. Männer, deren militärischer Status rechtmäßig sei, könnten konsularische Dienstleistungen wieder in Anspruch nehmen. Wie der ukrainische Staat mit Menschen umzugehen beabsichtigt, die sich illegal im Ausland aufhalten, gab das Außenministerium nicht an.

Leben im Ausland befreie nicht „von Pflichten gegenüber Heimatland“

Zuvor hatte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba im Online-Dienst X erklärt, im Ausland zu leben, befreie „einen Bürger nicht von den Pflichten gegenüber seinem Heimatland“. Deswegen habe er Maßnahmen angeordnet, die der „Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Männern im wehrfähigen Alter in der Ukraine und denen im Ausland“ dienten.

Kiew hatte die Regeln für die Mobilisierung von Soldaten vor gut zwei Wochen verschärft. Unter anderem werden Kriegsdienstverweigerer härter bestraft und Kriegsdienstleistende später entlassen.

Die Ukraine ist nach mehr als zwei Jahren Krieg stark ins Hintertreffen gegenüber den russischen Angreifern geraten. Die Armee hatte zuletzt große Schwierigkeiten, neue Soldaten zu rekrutieren. (APA/APF)

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