Pizzicato

Flachlandtiroler gegen Surfer-Boy

Wird das jetzt zur Mode? Skifahrer in neuer Farbe und unter neuer Flagge: Marcel Hirscher in Oranje, Lucas Pineirho Braathen in Canarinha, Grün-gelb-blau.

Ein berühmter Österreicher hat einmal gesagt: „Ich habe es satt, blöd im Kreis zu fahren.“ Drei Jahre später war Niki Lauda zurück im Formel-1-Zirkus, und er kam nie wieder los davon. Nach dem Motto Konrad Adenauers: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“ Die Zeiten ändern sich, und die Menschen mit ihnen: Wer wüsste das besser als Politiker und Philosophen – und nicht zuletzt Sportler, an denen der Zahn der Zeit nagt?

Bei Marcel Hirscher dauerte der Reifungsprozess nur unwesentlich länger als bei Lauda. Ob auch der Wintereinbruch im Frühling eine Rolle dabei gespielt haben mag, wieder die Ski anzuschnallen und durch den Stangenwald zu carven? Oder die Aussicht, dass bei der WM 2025 im heimischen Saalbach erstmals die niederländische Fahne aufgezogen wird? In Konkurrenz womöglich mit der brasilianischen, unter der Lucas Pinheiro Braathen an den Start gehen wird. Oranje gegen Canarinha, Grün-gelb-blau: ein Hit auf dem Fußballfeld. Nun bahnt sich auf der Skipiste – rein formal, versteht sich – ein Duell des „Flachlandtirolers“ gegen den Surfer-Boy an.

Glücklich, wer eine Mutter aus einer exotischen Skination hat. Wenn der Fahnenwechsel zur Mode werden sollte, könnte der rot-weiß-roten Skination ein Problem ins Haus stehen: Truus, Vincent Kriechmayrs Mutter, stammt aus Belgien.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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