Steuern

Kaum ein Staat nimmt den Arbeitnehmern so viel von ihrem Gehalt wie Österreich

Arbeiten für den Staat? Der Fiskus greift hierzulande so stark in die Taschen der Arbeitnehmer wie kaum irgendwo sonst auf der Welt.
Arbeiten für den Staat? Der Fiskus greift hierzulande so stark in die Taschen der Arbeitnehmer wie kaum irgendwo sonst auf der Welt.Imago
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Im jährlichen Vergleich der OECD über die Abgabenbelastung auf Arbeitseinkommen liegt Österreich nun wieder auf dem unrühmlichen dritten Platz. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern stieg sie im Vorjahr auch wieder an.

Während Österreich in internationalen Standortrankings in den vergangenen Jahren zum Teil deutlich verloren hat, gibt es einen Vergleich, bei dem die Republik regelmäßig ganz vorne zu finden ist – so auch im Jahr 2023. Denn dabei handelt es sich um einen Vergleich der Steuern- und Abgabenquote auf Arbeitseinkommen („Taxing Wages“ der OECD). Und bei diesen konnte Österreich im Vorjahr sogar einen Platz „gutmachen“ und liegt nun wieder auf dem unrühmlichen dritten Platz aller 38 OECD-Länder. Lediglich in Belgien und Deutschland wird arbeitenden Menschen mehr vom Staat abgenommen.

Konkret musste ein Durchschnittsverdiener ohne Kinder hierzulande im vergangenen Jahr 47,2 Prozent seiner vom Arbeitgeber bezahlten Lohnkosten an den Staat abliefern. Die OECD ignoriert hierbei also die fiktive Aufteilung in Dienstgeber- und Dienstnehmerbeiträge und rechnet lediglich mit den beiden relevanten Größen der Lohnkosten und des ausgezahlten Nettogehalts. Nur in Deutschland (47,9 Prozent) und Belgien (52,7 Prozent) waren die Abgaben noch höher. Der OECD-Schnitt liegt bei 34,8 Prozent.

Ungünstige Tendenz

Allerdings entwickelte sich im Jahr 2023 die Tendenz ungünstig für die heimischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Während die Abgabenbelastung nämlich in vielen anderen Ländern der globalen „Spitzengruppe“ sank, ging sie in Österreich um 0,29 Prozent nach oben. Das führte nicht nur dazu, dass der Abstand zu Deutschland und Belgien geringer wurde, sondern auch dazu, dass Österreich das nun wieder viertplatzierte Frankreich überholte.

Etwas besser sieht die Situation bei Arbeitnehmern aus, die Kinder haben. So sinkt bei einem Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern die Belastung auf 32,8 Prozent, so die Ökonomen der OECD.  Im Ländervergleich belegt Österreich damit den elften Platz unter allen Mitgliedstaaten der Industrieländer-Organisation. Aber auch hier stieg Österreich gegenüber dem Jahr zuvor um zwei Plätze nach oben. Im Durchschnitt über alle Länder müssen Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern lediglich 25,7 Prozent ihrer Arbeitskosten in Form von Steuern, Sozialversicherungsabgaben und Lohnnebenkosten an den Staat abliefern.

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