Linie 72

„Vergebene Jahrhundertchance“: Sima unglücklich über Landbauers Straßenbahn-Absage

Umweltstadträtin Ulli Sima, Die Grünen  Foto: Clemens Fabry
Umweltstadträtin Ulli Sima, Die Grünen Foto: Clemens FabryUnbekannt
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Nach der Absage der Straßenbahnlinie 72 von Wien nach Schwechat in Niederösterreich durch den niederösterreichischen Verkehrslandesrat kommt scharfe Kritik aus Wien.

Nachdem am Donnerstag bekannt wurde, dass Niederösterreich die bundesländerübergreifenden Straßenbahnlinie 72 von Wien nach Niederösterreich vorläufig abgesagt hat, folgte prompt scharfe Kritik aus Wien: Die Absage der Linie durch den niederösterreichischen Landesrat Udo Landbauer (FPÖ) sei „eine vergebene Jahrhundertchance“ die Wiener Mobilitätsstadträtin Ulli Sima per Aussendung.

Es sei in Zeiten des Klimawandels, wo umweltfreundliche Mobilität so wichtig sei, „das absolut falsche Signal“ aus Niederösterreich. Zwei Drittel aller Pendlerinnen - rund 400.000 Menschen - würden täglich mit dem Auto nach Wien fahren. Für diese müsse man „attraktive öffentliche Verkehrsmittel anbieten. Diese Straßenbahn wäre das erste‚ grenzüberschreitende öffentliche Verkehrsmittel gewesen, das die beiden Bundesländer miteinander errichtet hätten und hätte der Anfang einer längeren Serie des Ausbaus von Straßenbahnen ins Umland sein können“, so Sima.

Anstatt der geplanten Verlängerung der Straßenbahnlinie 72 soll nun der Regionalbusverkehr zwischen Schwechat (Bezirk Bruck a. d. Leitha) und der Wiener U3-Station Simmering ausgebaut werden. Landbauer (FPÖ) und Schwechats Bürgermeisterin Karin Baier (SPÖ) sprachen am Donnerstag von „einer schnellen, unkomplizierte Lösung“. Eine Umsetzung sei ab Herbst 2026 bzw. Frühjahr 2027 möglich. Danach soll evaluiert und entschieden werden, ob in der Region Bedarf für die Straßenbahnlinie 72 besteht.

Sima kritisierte auch die Entscheidung, auf Busse auszuweichen: „Eine Straßenbahn hat viel mehr Kapazitäten als ein Bus und ist umweltfreundlich auf der Schiene unterwegs. Ein Bus kann da nicht mithalten“.

(twi)

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