Literatur aus Norwegen

Trude Teige: Der Großvater und das Meer

Trude Teige, geboren 1960, ist eine der bekanntesten Autorinnen Norwegens.
Trude Teige, geboren 1960, ist eine der bekanntesten Autorinnen Norwegens. Oda Berby
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In ihrem jüngsten Roman erzählt die Norwegerin Trude Teige vom Schicksal eines jungen Seemanns in japanischer Gefangenschaft. Berührend und beklemmend.

1943: Der Zweite Weltkrieg wütet auch in Asien. „Unser Leben liegt noch vor uns. Es macht nur eine Pause.“ Es sind Sätze wie dieser, mit denen sich der junge Norweger Konrad immer wieder Mut zuspricht: Als das Schiff, auf dem er als Seemann angeheuert hat, von einem japanischen U-Boot getroffen wird. Als er tagelang in einem Rettungsboot auf Hilfe hofft. Als er später viele unerträgliche Monate in japanischer Kriegsgefangenschaft auf Java ausharren muss.

Norwegen, 2021: Juni Bjerke hatte keine Ahnung vom Schicksal ihres Großvaters Konrad, weil er – wie so viele – nie mehr über diese Zeit reden wollte. Nun ist er tot, und Juni versucht, seine Geschichte zu rekonstruieren.

Nach ihrem lesenswerten Bestseller „Als Großmutter im Regen tanzte“ hat die norwegische Autorin Trude Teige nun Teil zwei nachgelegt (der sich aber völlig unabhängig lesen lässt): Diesmal geht es um die nicht minder tragische Geschichte des Großvaters, sein Leiden und seine erste große Liebe an – aus europäischer Sicht – weniger bekannten Schauplätze des Kriegs in Asien. Eine ungewöhnliche, wiewohl recht konventionell erzählte Geschichte. Vielleicht eine Spur weniger überzeugend als Teil eins. Dennoch ein berührender und bewegender Roman.

Trude Teige: „Und Großvater atmete mit den Wellen“, übersetzt von Günther Frauenlob, Fischer-Verlag, 416 Seiten, 22,50 Euro

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