EU-Kulturhauptstadt Salzkammergut

Ein blutrotes Netz der Erinnerung im KZ-Stollen

Ab diesem Wochenende zu sehen: Shiotas Installation in Ebensee.
Ab diesem Wochenende zu sehen: Shiotas Installation in Ebensee.Oskar C. Neubauer
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Sie hat den KZ-Gedenkstollen Ebensee in ein Nornengespinst gehüllt, mit kilometerlangen Seilen und Kleidern aus Duschvorhängen: Die japanische Künstlerin Chiharu Shiota über ihre rotadrige Erinnerungsarbeit fürs Salzkammergut.

Es ist eines der Herzensprojekte von Elisabeth Schweeger in ihrem Kulturhauptstadt-Programm, sich dem KZ-Gedenkstollen in Ebensee künstlerisch zu nähern. 27.000 Häftlinge mussten hier unter den Nationalsozialisten unter entsetzlichen Bedingungen und besonders grausamer Lagerführung Gänge in den Berg treiben, über 8100 kamen dabei um. Als sie den kargen Ort, der davon blieb, sah, musste sie an das Gedicht „Man gab mir einen Körper“ von Ossip Mandelstam denken, der in einem Lager Stalins elend verreckt ist. Es schließt mit den Zeilen „Das Glas der Ewigkeit — behaucht: Mein Atem, meine Wärme drauf. Die Zeichnung auf dem Glas, die Schrift: Du liest sie nicht, erkennst sie nicht. Die Trübung, mag sie bald vergehn. Es bleibt die zarte Zeichnung stehn.“

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