Pizzicato

Dackel, Dogge, Dobermann

Sag mir, wie du mit deinem Hund umgehst. Und ich sag dir, wie du regierst. Kann eine Revolverlady, die den Haushund erschießt, die Nummer zwei im Weißen Haus unter Donald Trump werden? Österreichs Politiker dagegen - coole „Hunde“.

Sag mir, ob du einen Hund hast und wie du mit ihm umgehst. Und ich sag dir, wer du bist – ob Dackel, Dogge oder Dobermann. Und im speziellen Fall: wie du regierst. Mitt Romney, Senator und Trump-Intimfeind, gab sich als republikanischer Präsidentschaftskandidat dem Gespött preis, als er bekannte, er habe seinen Hund bei der Fahrt in den Familienurlaub in einer Box aufs Autodach geschnallt. Ein Aufschrei ging durch Hundeliebhaber und Tierschutzverbände.

Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota und Vizepräsidentschafts-Aspirantin unter Donald Trump, war also gewarnt. Die Revolverlady, Farmerin und oberste Hüterin des Präsidentenbergs Mount Rushmore, schrieb in ihrer Autobiografie, sie habe den Haushund – einen Problemhund, der Hühner riss – kurzerhand erschossen. Der Hund, ein „trainierter Attentäter“, habe nichts anderes verdient. Der Wilde Westen, wie er leibt und lebt. Kann so jemand die Nummer zwei werden unter einem Mann, der sich als einziger Amtsinhaber seit Andrew Johnson im 19. Jahrhundert aus Phobie vor Keimen kein Haustier im Weißen Haus hielt? Nicht einmal eine Maus.

Und in Österreich? Alexander Van der Bellen, Karl Nehammer, Andreas Babler – allesamt Hundehalter und per Eigendefinition selbst „coole Hunde“. Nur bei Herbert Kickl, der als Innenminister das Glück auf Erden auf den Rücken von Pferden wähnte, tappen wir im Dunkeln. Womöglich hält er sich einen Wellensittich oder gar einen Papagei, der krächzt: „Volkskanzler.“

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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