Der Mann, der seine Tochter 24 Jahre im Keller gefangen gehalten hat, hat bereits Pläne für die Zeit nach seiner Haftentlassung. Doch so schnell wird es nicht gehen: Noch befindet sich der 89-Jährige in der geschlossenen Psychiatrie.
Im April 2008 sorgte ein einzigartiger Kriminalfall weltweit für Schlagzeilen. Es wurde bekannt, dass ein gewisser Josef Fritzl aus dem niederösterreichischen Amstetten seine eigene Tochter eine schier unfassbar lange Zeit, nämlich 24 Jahre, in einem selbst gebauten Kellerverlies gefangen gehalten hatte.
Das zu Beginn des Martyriums 18 Jahre alte Opfer wurde – wie es viel später in der Anklageschrift heißen sollte – „in eine sklavereiähnliche Lage gebracht“ und unzählige Male vergewaltigt. Aus dieser erzwungenen Inzestverbindung entstammten sieben Kinder. Geboren im Keller, hinter Schloss und Riegel. Ein Kind starb. Drei Kinder durften den unterirdischen Schreckensort verlassen. Josef Fritzl gab sie als Findelkinder der angeblich verschollenen Tochter aus. Drei weitere blieben gemeinsam mit der Mutter jahrelang im Verlies gefangen.