Autoeinbrüche

„Geh ma TX machen“: Teilweise unmündige Jugendbande beging 500 Straftaten

Sieben Mal ertappte die Polizei die Täter und Täterinnen auf frischer Tat.
Sieben Mal ertappte die Polizei die Täter und Täterinnen auf frischer Tat.APA/EVA MANHART
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Die 24 Verdächtigen sind zwischen zwölf und 17 Jahre alt. Sie sollen seit Herbst in 350 Fahrzeuge, großteils Taxis, eingebrochen sein. Auch dürften sie knapp 20 Autos gestohlen haben und in Geschäfte eingebrochen sein.

300.000 Euro Schaden und 500 Straftaten - das ist die Bilanz einer Jugendbande, die in Wien und Niederösterreich aktiv war. Die Polizei konnte 24 Verdächtige ausforschen. Sie sind zwischen 12 und 17 Jahre alt, also teilweise noch strafunmündig. Noch am Montag brachen sie in Taxis ein. Der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Wien, Außenstelle West, Martin Bencza sowie der Ermittler Reinhard Bruckner informierten am Dienstag über den Fall.

Seit Anfang Jänner ermittelt die Polizei gegen die Jugendlichen. Sie sollen seit Herbst des Vorjahres in 350 Fahrzeuge eingebrochen sein, großteils waren es Taxis. Beschlossen haben sie diese Einbrüche meist in Parks mit den Worten „geh ma TX machen“, erzählte Bruckner. „TX“ ist das Kennzeichen von Taxis. Die Verdächtigen dürften auch 19 Autos gestohlen und mehrheitlich zu Schrott gefahren haben. „Höhepunkt war ein 14-Jähriger, der mit einem gestohlenen Pkw mit über 180 km/h auf der Autobahn unterwegs war und sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte“, sagt Bencza.

„Absolut kein Unrechtsbewusstsein“

Aufmerksam wurde die Polizei auf die Bande erstmals im Jänner dieses Jahres, als sie zweimal in dasselbe Handygeschäft einbrach. Beide Male hatten die Jugendlichen die Auslage mit Steinen eingeschlagen. Seit Herbst sei die Zahl der Delikte immer mehr geworden, sagt Bencza. Sieben Mal erwischte die Polizei die Täter und Täterinnen auf frischer Tat. Ein Mitglied der Bande soll auf dem Reumannplatz einen Raufhandel verübt haben, im Zuge dessen er einem Jugendlichen mit einem Messer in den Oberschenkel stach.

Ein von der Bande aufgebrochenes Auto.
Ein von der Bande aufgebrochenes Auto. APA / LPD WIEN

Sechs der Verdächtigen sind unter 14 Jahre alt. „Sie waren geständig, haben aber absolut kein Unrechtsbewusstsein“, sagte Bencza. Sie wurden nach der Befragung wieder den Eltern bzw. Jugendeinrichtungen übergeben. Fünf der Verdächtigen sind in Haft, ihre Prozesse stehen noch aus. 16 stammen nicht aus Österreich, sondern aus Syrien, Afghanistan, Tschetschenien, Serbien, der Slowakei und Tunesien. Acht haben die österreichische Staatsbürgerschaft.

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