Zentral. Den Dom und die Galleria Vittorio Emanuele daneben, das wollen Touristenmassen halt sehen.
Reise

„Also bei uns in Milano ...“: Ein Steifzug durch die rastlose norditalienische Metropole

Mailand hat auch abseits von Mode, Design und Leonardo da Vinci seine Atouts.

In der Innenstadt Mailands könnte man verzweifeln. Prachtarchitektur, der gotische Dom, die Vittorio-Emanuele-Galerie. Doch der Kulisse fehlt es an Leben. Nicht, dass es ausgestorben wäre, im Gegenteil, die halbe Welt scheint aus unerfindlichen Gründen gerade hier unterwegs zu sein. Was suchen diese Massen nur in Straßen und Gassen, in denen keine gemütlichen Lokale, sondern ein paar überteuerte Pizza-Abfütterungsstellen und Luxusläden zu finden sind? Am Dom, der größten Kirche Italiens (der Petersdom gehört zum Vatikan) und drittgrößten der Welt, prangt eine über dimensionale Plakatwerbung: Ralph Lauren. Neben dem lokalen Autodealer Ferrari regieren glamouröse Modenamen, deren Schaufenster sich mit Kleinpollern davor schützen, dass sich jemand auf ihre Simse setzt.

Wasserstraßen und ein Dock

Nichts wie weg aus dem Zentrum! Zum Glück ist diese Stadt mit 1,4 Millionen Einwohnern (7,5 Millionen im lombardischen Ballungsraum) gewaltig genug für alle Bedürfnisse. Ab der Porta Genovese erstreckt sich das Viertel rund um die Navigli, jene Kanäle, die seit dem 12. (der erste, Naviglio Grande) und 14. Jahrhundert (Naviglio Pavese) als Verbindung mit Pavia, dem Comer See und dem Lago Maggiore angelegt wurden. Ein Kanalnetz, basierend auf Strukturen aus dem antiken Mediolanum, überzog schon das spätmittelalterliche Mailand. Auf keinem anderen Weg hätte man den alpinen Marmor aus dem Tessin herbeischaffen können. Es begründete den Reichtum einer Region, die sich von ihrer Wirtschaftskraft und Mentalität her eher mit nordeuropäischen Städten vergleichen lässt als mit der Hauptstadt des eigenen Landes.

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