Hintergrund

Die Wahrheit über Österreichs Beschäftigungswunder

Immer mehr Beschäftigte in Österreich zieht es in die Teilzeit. Der Trend ist ungebrochen.
Immer mehr Beschäftigte in Österreich zieht es in die Teilzeit. Der Trend ist ungebrochen. Hannes P Albert
  • Drucken
  • Kommentieren

Anders als viele andere EU-Länder holte Österreich den Rückgang der Arbeitszeit seit Corona nicht auf. Heute arbeitet man durchschnittlich 29,9 Wochenstunden. Vor allem besser Gebildete zieht es in die Teilzeit.

Wien. Die Arbeitszeit in Österreich geht konstant zurück. Und das ist beileibe kein neues Phänomen: Im Jahr 2004 lag die durchschnittliche, tatsächlich geleistete Arbeitszeit pro Woche noch bei rund 36 Stunden. Diese Definition umfasst Überstunden und Mehrstunden, Fehlstunden, etwa wegen Krankheit, werden abgezogen. Bis zum Jahr 2022 sank die tatsächlich geleistete Arbeitszeit pro Woche auf 30 Stunden, zeigen die Daten der Statistik Austria.

Das Thema bietet viel Stoff für Auseinandersetzungen. Wirtschaftsvertreter und Ökonomen sehen den Wohlstand gefährdet. Die SPÖ will die kürzere Arbeitszeit im Gesetz verankern, mit einer 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Industriellenvereinigung (IV) konterte mit der Forderung nach einer 41-Stunden-Woche. Nun legte sie nach und ließ die volkswirtschaftlichen Effekte einer Arbeitszeitverlängerung berechnen. Bei entsprechend höheren Einkommen würde dies einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,2 Prozent bringen, so die Berechnung von Eco Austria. Und der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) schlug einen steuerfreien Vollzeitbonus von 1000 Euro im Jahr vor, um mehr Beschäftigte von der Teilzeit in die Vollzeit zu locken. 50,6 Prozent der Frauen und 13,4 Prozent der Männer in Österreich arbeiten bereits in Teilzeit, zuletzt stieg die Quote bei Männern, bei Frauen stagnierte sie.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.