Leitartikel

Im Psychokrieg schwingt Putin die Atomkeule

Zur Angelobung für seine fünfte Amtszeit kehrt Wladimir Putin den Kriegsherrn hervor, vor dem Gegner zittern sollen.
Zur Angelobung für seine fünfte Amtszeit kehrt Wladimir Putin den Kriegsherrn hervor, vor dem Gegner zittern sollen. AFP / Valery Sharifulin
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Vor seiner fünften Amtszeit und dem „Tag des Siegs“ verstärkt der russische Präsident die Drohkulisse im Ukraine-Krieg. Der Westen tut gut daran, sich von der apokalyptischen Macho-Geste des Kriegsherrn im Kreml nicht einschüchtern zu lassen.

Moskau im Mai: Frühling liegt in der Luft, und nach dem orthodoxen Osterfest wird Russland am 9. Mai vor dem Kreml mit einer Militärparade und einer Raketenshow den „Tag des Siegs“ im Vaterländischen Krieg gegen Nazideutschland vor 79 Jahren begehen. Mitten in diese Feiertage hat Wladimir Putin am Dienstag ostentativ seine Inauguration platziert. Er hat sich dafür ein spezielles Spektakel zurechtgelegt – ein Feuerwerk samt Drohbotschaft an den Westen „in naher Zukunft“, womöglich rund um die EU-Wahl.

Zu Beginn seiner fünften Amtszeit ließ der Kreml-Chef durch das Verteidigungsministerium seines Jagdfreunds Sergej Schoigu Truppenübungen ankündigen, um die Nuklearkapazitäten zu testen. Die sogenannten taktischen Atomwaffen sollen unter Gefechtsbedingungen im südlichen Militärdistrikt, nahe der ukrainischen Grenze, erprobt werden. Zu einem neuralgischen Zeitpunkt, da die russische Offensive einen Durchbruch anpeilt, Charkiw – wie vor zwei Jahren – erneut ins Visier der russischen Luftwaffe gerückt und die ukrainische Widerstandskraft geschwächt ist.

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