Leitartikel

Wenn die grüne Spitze den Sebastian Kurz macht

Klubobfrau Sigrid Maurer, Vizekanzler Werner Kogler, Spitzenkandidatin Lena Schilling, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Landesrat Stefan Kaineder (v.l.) traten am Mittwoch vor die Medien.
Klubobfrau Sigrid Maurer, Vizekanzler Werner Kogler, Spitzenkandidatin Lena Schilling, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Landesrat Stefan Kaineder (v.l.) traten am Mittwoch vor die Medien. TOBIAS STEINMAURER / APA
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Der Fall Lena Schilling bringt neben allerlei Grundsätzlichem auch ärgerliche Stereotype auf den Tisch.

Vom Ibiza-Video über die Gigabytes an Chats bis zu dubiosen Widmungsdeals zog sich zuletzt stets eine Frage durch die Debatte: Wo beginnt jene Verantwortung, die politische Folgen unvermeidlich macht? Schon bei Bekanntwerden samt massivem öffentlichen Druck? Erst mit einer Anklage? Oder nur nach (rechtskräftiger) Verurteilung? Und wie umgehen mit Vorwürfen, die der privaten Sphäre entstammen, also nie an die Öffentlichkeit hätten kommen dürfen?

Die Enthüllungen rund um Lena Schilling liefern für diese Fragen neues Futter. Die grüne Spitzenkandidatin für die Europa-Wahl steht im Mittelpunkt einer Reihe unguter, zum Teil anonym vorgebrachter Anschuldigungen, die alle unzweifelhaft aus dem privaten Bereich stammen, in Summe aber ein problematisches Bild ergeben.

Die grüne Parteispitze hat sich entschlossen, diesen Vorwürfen mit einem pauschalen „Privat: Betreten verboten!“-Schild zu begegnen, ohne auf Sachverhalte einzugehen. Das ist nie ein guter Weg, wenn einem daran gelegen ist, Unklarheiten auszuräumen oder die eigene Kandidatin zu schützen.

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