Literatur

Markus Berges: Verliebt im Sommer nach Tschernobyl

Markus Berges: Autor, Sänger, Songschreiber.
Markus Berges: Autor, Sänger, Songschreiber.IMAGO/dts Nachrichtenagentur
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Markus Berges erzählt von der Annäherung zwischen Hilfspfleger und Klinikpatientin.

Der 1966 geborene Markus Berges ist nicht nur Sänger und Songschreiber der deutschen Band Erdmöbel, er hat auch mit „Ein langer Brief an September Nowak“ (2010) und „Die Köchin von Bob Dylan“ (2016) bereits zwei Romanerfolge vorzuweisen. In seinem neuen Buch, „Irre Wolken“, sehen wir den Ich-Erzähler – der seinen Namen nicht preisgibt, sich aber einmal in einer fraglichen Situation „Franz“ nennt – als Zivildiener in der „Hülle“, der psychiatrischen Klinik seiner Kleinstadt. Die Anstalt ist ihm vertraut, liegt sie doch auf dem Weg seines Viertels zur Diskothek, und da ist zumindest einer aus dem Freundeskreis stets ganz besonders lustig.

Der seltsame Eigenbrötler im Nachbarhaus

Schon seit dem Sommer 1973 kennt er den Spitznamen des Spitals, wie am Beginn zu lesen ist: Der seltsame Eigenbrötler im Nachbarhaus hat eines Tages Teile des Gehsteigs und der Straße bemalt – mit einem Motiv aus dem Märchen „Sindbad der Seefahrer“ aus „1001 Nacht“. Dass da die Polizei hermuss, fordert gleich das gesunde Volksempfinden, und ihr den längst vergangenen Blockwarttagen nachsinnender Anführer befiehlt: „Der muss in die Hülle!“ Und dort landet nach der Matura auch unser Erzähler. Aber der Franz ist nicht psychisch erkrankt, er leistet hier sein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) als Hilfspfleger im von Nonnen betriebenen Spital ab.

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