Letzte Generation, Erdoğan-Anhänger, Völkische und Satiriker: Sie alle hoffen, Deutschland im EU-Parlament zu vertreten. Weil es bei der Wahl keine Prozenthürde gibt, haben kleine Bewegungen eine Chance. Das soll sich ändern.
Der Schauplatz ist das Berliner Villenviertel Grunewald am ersten Mai, dem Tag der Arbeit. Hier wird dieses Jahr gegen die Reichen und den Kapitalismus demonstriert. Die Polizei hat den Johannaplatz abgesperrt, auf dem Kopfsteinpflaster tummeln sich bunt gekleidete Demo-Teilnehmer. Ein paar von ihnen kleben Pickerl auf denen „Enteignen“ steht an die Gegensprechanlagen und die hohen Zäune.
Eine junge Frau in oranger Warnweste geht in der Menge. Für sie ist die satirische Demo linker Kapitalismusgegner eine Gelegenheit, um potenzielle Wähler anzusprechen. „Letzte Generation – Protest ins EU-Parlament“, steht auf den Flugzetteln, die sie verteilt.