Sommerspiele 2024: Ein Binnenland stellt für die olympischen Regatten vor Marseille neun Starterinnen und Starter in sechs Klassen. Über Wind, Wellen, Wolken, Wasser, die Magie der Segel – und den Kurs von Tanja Frank und Lukas Haberl.
Wer von Segeln in Österreich spricht, denkt sofort an all die atemberaubenden Seen. Die Segelschulen an der Alten Donau, Kurse auf dem traumhaften Attersee, schier unbeschreibliche Regatten auf dem Traunsee. Urlaube, grandiose Segeltörns, Häfen, Yachten – Abenteuer und Freiheit zugleich auf hoher See. Es ist ein großartgier Sport.
Natürlich fallen der Reihe nach dann auch all die großen Namen, die bei Events Stammgäste waren, oft respektive hoch dekoriert für die Großmacht in See stachen. Hubert Raudaschl, die Ikone vom Wolfgangsee, war bei zehn olympischen Spielen. Karl Ferstl, Wolfgang Mayrhofer, natürlich die zweifachen Olympioniken Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher, Golf-Surfer Christoph Sieber oder Andreas Geritzer. Österreich war Teil des legendären „Ocean Race“ mit einem eigenen Bot (Sisi). Michael Guggenberger umrundete beim „Golden Globe Race“ in 250 Tagen die ganze Welt. Es gibt noch andere „Seebären“, womöglich sonder Zahl. Österreich mag in so vielen Dingen gar bewegungsstarr anmuten, im Segelboot, egal ob Speed-Regatta oder Törn, sind alle Alltagsprobleme sofort fern.
Land vor Marseille in Sicht
Jetzt stehen die Sommerspiele in Paris (Eröffnungsfeier am 26. Juli auf der Seine) an; und auch dort wird gesegelt, allerdings vor Marseilles Küste, die mit dem TGV in drei Stunden von der Hauptstadt zu erreichen ist. An Bord des Olympiafeldes sind dann auch neun Athletinnen und Athleten aus Österreich, die in sechs von zehn Klassen auslaufen. Österreich, ein Binnenland, misst sich in 66 Tagen mit den ganz großen Hochsee-Nationen.