Weil muslimische Eltern finden, das Hauptwerk des italienischen Nationaldichters Dante Alighieri (1265-1321) stelle Mohammed übel dar, erwirkten sie an einer Schule in Treviso eine Ausnahme vom Unterricht. Das hat eine kräftige Kulturdebatte losgetreten.
Der Dichter Dante beleidigt den Islam: Mit dieser Begründung haben die Eltern zweier Schüler in der nordostitalienischen Provinz Treviso beantragt, dass ihre Kinder nicht über das berühmte Werk „La Divina Commedia“ („Die Göttliche Komödie“) von Italiens Nationaldichter Dante Alighieri (1265-1321) unterrichtet werden, das in Italiens Lehrplänen seit Äonen kultureller Fixbestandteil ist.
Die betroffenen Familien behaupten, dass das Werk mit ihrer Religion, dem Islam, unvereinbar sei. Es werde nämlich der Prophet Mohammed übel dargestellt. Den Anträgen wurde seitens der Schule stattgegeben. Das löste eine heftige Kontroverse aus und entfacht die Debatte über die Vereinbarkeit des Unterrichts der Göttlichen Komödie mit den religiösen Empfindungen der Muslime neu. In der Vergangenheit war Dantes Großwerk auch in anderen Ländern wie den Niederlanden und Belgien Gegenstand ähnlicher Kontroversen.
Die Göttliche Komödie, das Hauptwerk Dantes (ursprünglich nur „Commedia“ betitelt), wird gemeinhin als epochal eingestuft. Es ist das erste literarische Werk in Italien, das nicht auf Latein geschrieben wurde, sondern in einer Art Vulgär-Italienisch, wie es die Leute in Dantes Heimatstadt Florenz sprachen.