Beobachtung

Wie die EU-Wahl ausgeht, verriet bisher die Steiermark

Wahlplakate der SPÖ und der Grünen zur EU-Wahl
Wahlplakate der SPÖ und der Grünen zur EU-Wahl(c) APA / Georg Hochmuth
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Seit dem Jahr 1996 lag viermal die ÖVP und zweimal die SPÖ gleichzeitig in der Steiermark und bundesweit auf Platz eins. 2019 ähnelten gleich fünf Bundesländerergebnisse dem Gesamtergebnis.

Bei den sechs bisherigen EU-Wahlen in Österreich konnte sich die erstplatzierte Partei in der Steiermark immer auch bundesweit durchsetzen. Seit 1996 lag viermal die ÖVP und zweimal die SPÖ gleichzeitig in der Steiermark und bundesweit auf Platz eins. Bei der bisher letzten EU-Wahl 2019 ähnelten gleich fünf Bundesländerergebnisse dem Gesamtergebnis: In der Steiermark, im Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg lag die ÖVP vor SPÖ, FPÖ, Grünen und Neos vorne.

Insgesamt schaffte es die ÖVP 2019 in sieben Bundesländern auf Platz eins - auch in Vorarlberg und Tirol lag sie nämlich vorne. In den übrigen Ländern - Kärnten und Wien - war die SPÖ stimmenstärkste Partei. Damit hatte die SPÖ ihren 2014 noch erreichten Spitzenplatz im Burgenland an die ÖVP abgegeben.

ÖVP-Ergebnisse: Wien und Kärnten scherten 2014 aus

Grund zur Freude gab es bei der ÖVP über das Wahlergebnis, legte die Partei doch gegenüber 2014 um rund 7,5 Prozentpunkte auf 34,6 Prozent zu. Sein bestes Ergebnis erreichte der Gesamtgewinner, der damals noch mit Othmar Karas in den Wahlkampf zog, mit 43,1 Prozent in Salzburg. Am schlechtesten schnitt die Volkspartei in Wien mit 21,4 Prozent ab, erreichte dort aber immerhin noch Platz zwei. Abgesehen von der Bundeshauptstadt und Kärnten (28,9 Prozent, dort ebenfalls Platz zwei) lag die ÖVP in jedem Bundesland bei über 30, in Salzburg, Tirol und Niederösterreich jeweils bei über 40 Prozent der Stimmen.

Wie beim Urnengang 2014 landete die SPÖ in Vorarlberg auch 2019 sogar auf dem fünften Platz - mit 13,5 Prozent war es das schlechteste Bundesländerergebnis für die Sozialdemokraten. Das beste Ergebnis fuhr die Partei unter Spitzenkandidat Andreas Schieder im Burgenland mit 33,0 Prozent ein, blieb dabei aber immer noch hinter der ÖVP (35,4 Prozent). In Kärnten und Wien belegte die SPÖ mit knapp über 30 Prozent wie 2014 den ersten Platz. Österreichweit gab es geringfügige Verluste und einen Stimmanteil von 23,9 Prozent.

Die FPÖ reihte sich in den Bundesländern auf Rang drei oder vier ein. Am besten schnitt sie in Kärnten mit 21,6 Prozent ab, am schlechtesten in Vorarlberg mit 14,1 Prozent. Bis auf Kärnten bewegten sich die Freiheitlichen, die bereits damals auf Harald Vilimsky als Spitzenkandidat setzten, unter der 20-Prozent-Marke. Nach Aufkommen des Ibiza-Videos verloren sie bundesweit rund 2,5 Prozentpunkte und hielten bei 17,2 Prozent.

Burgenland schwieriges Pflaster für die Grünen

Größer war die Variation bei den Grünen. Die bundesweit auf dem vierten Platz rangierende Partei wurde in Tirol (16,3 Prozent) und Vorarlberg (18,8 Prozent) Stimmenzweite. Das beste Ergebnis verschafften ihr aber die Wählerinnen und Wähler in Wien mit 20,8 Prozent, dort landeten sie auf dem dritten Platz. Sechsmal wurde man Vierter. Mit einem Ergebnis von 7,8 Prozent war das Burgenland das schwierigste Pflaster für die Grünen, deren Spitzenkandidat 2019 der aktuelle Vizekanzler Werner Kogler war. Abgesehen vom Burgenland und Kärnten (9,9 Prozent) kamen sie überall auf mehr als 10 Prozent. Bundesweit verloren die Grünen geringfügig an Stimmen und kamen auf 14,1 Prozent.

Die Neos waren in Vorarlberg am erfolgreichsten und belegten dort mit 17,3 Prozent gar Platz drei (2014: Platz vier). Sonst landeten die Pinken mit Spitzenkandidatin Claudia Gamon wie bei der vorangegangenen EU-Wahl durchgängig hinter den übrigen Parlamentsparteien auf Rang fünf und blieben bis auf Vorarlberg und Wien (10,2 Prozent) bei einem Stimmanteil von unter 10 Prozent. Am schlechten schnitten sie im Burgenland mit 5,2 Prozent ab. Bei ihrer zweiten EU-Wahl erreichten die Neos 8,4 Prozent, etwas mehr als noch 2014.

Nur 1,8 Prozent der Stimmen entfielen auf Kleinparteien, die damit von einem Einzug in das Europaparlament weit entfernt waren. Angetreten war die KPÖ Plus (0,8 Prozent) und die Liste EUROPA JETZT des Ex-Grünen Johannes Voggenhuber (1,0 Prozent). Nur in Wien erhielten sie gemeinsam mehr als zwei Prozent der Stimmen. Insgesamt 6,6 Prozent der Stimmen hatten die Kleinparteien noch 2014 auf sich versammelt. Damals waren allerdings auch vier von ihnen angetreten. (APA)

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