Technologie: Öko-Erze und neues Gold

Abseits der Öffentlichkeit beschreitet die Rohstoff-Forschung neue Wege.

D
ie Zeiten, in denen Mittel europa zu den bedeutends ten Bergbau-Regionen - Stichwort: Tauerngold - zählte, sind lang vorbei, der Großteil der Erze und Metalle wird mittlerweile in anderen Weltgegenden gewonnen. Doch zu glauben, dass das in Zukunft immer so bleiben müsse, ist zu kurz gedacht. "Vor 25 Jahren konnte sich niemand vorstellen, das Österreich in Mittersill eines der größten Wolfram-Vorkommen hat", sagte der im Wirtschaftsministerium für Bergbau zuständige Beamte, Leopold Weber, am Freitag am Rande eines Rohstoff-Symposiums der Akademie der Wissenschaften.

Für die Neufunde verantwortlich sind vor allem moderne Methoden der Rohstoffsuche: Dazu vermessen Forscher etwa von Hubschraubern aus das Magnet- und Schwerefeld der Erde oder werten die radioaktiven Abstrahlung aus. Damit kommt man an immer neue Rohstoffvorkommen heran, für die die "klassischen" Suchmethoden blind waren - und die mitunter sehr günstige Eigenschaften haben. "Es werden immer mehr Zink-Lagerstätten entdeckt, die wir ,Öko-Erze' nennen, weil sie nicht mit Blei und Schwefel verunreinigt sind", berichtete der deutsche Petrologe Gregor Borg. Er erforscht derzeit, wie diese in der Erdgeschichte entstanden sind (vermutlich wurde der Schwefel vor 60 Millionen Jahren biologisch abgebaut).

Die wichtigste heimische Forschungsstelle für Rohstoffe ist die Montanuniversität in Leoben. Dort haben Forscher in den letzten Jahren eine neue, bisher kaum beachtete Form von Gold gefunden, und zwar als Verbindung mit Schwefel und Sauerstoff. Da diese Substanz - im Gegensatz zu anderen Gold-Verbindungen - wasserlöslich ist, hat man sie bisher oft übersehen.

Was kaum jemand weiß: In Leoben befindet sich die Zentrale der größten europäischen Spreng-Forschungsgruppe. Insgesamt 15 Forscher beschäftigen sich dort vor allem damit, wie die Art einer Sprengung in einem Steinbruch die Korngrößenverteilung im "Sprenghauwerk" beeinflusst. Laborsprengungen inklusive.

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