Literatur: Pulitzerpreis für Endzeit-Roman

Ehrungen für 73-jährigen US-Autor Cormac McCarthy, für "Wallstreet Journal", "Los Angeles Times" – und ein Bühnenstück.

Vater und Sohn durchwandern ein zerstörtes Amerika. Sie haben zwei Schuss Munition, eine Einkaufskarre mit der nötigsten Habe, einander und die vage Hoffnung auf die Küste. Was erwartet sie dort? Für seinen Roman „Die Straße“ erhielt US-Schriftsteller Cormac McCarthy, dessen Thema „das umfassende Dunkel der Welt“ ist, wie er der „Zeit“ sagte, den Pulitzerpreis. Auf Deutsch erschienen McCarthys Bücher bei Rowohlt, darunter „Grenzgänger“ über zwei Brüder, die in Mexiko die Mörder ihrer Eltern suchen oder „Die Abendröte im Westen“ über die Indianer-Kriege. „Hadeslandschaften“ fand die „Neue Zürcher Zeitung“ bei McCarthy. Der Sohn eines wohlhabenden Anwalts aus Rhode Island, der in seiner Jugend durch die Staaten vagabundierte, hatte denselben Lektor wie William Faulkner, Albert Erskine. Mit dem Preis der Faulkner-Foundation wurde auch McCarthys Erstling „The Orchard Keeper“ ausgezeichnet.

Weitere Pulitzerpreise gingen an „The Wall Street Journal“ für einen Bericht über rückdatierte Aktienoptionen von US-Managern, an die „Los Angeles Times“ für Berichte über die Gefährdung der Weltmeere und an die „New York Times“ für das einfühlsame Porträt eines in die USA eingewanderten islamischen Religionsführers. Auch ein Drama wurde ausgezeichnet: „Rabbit Hole“ von David Lindsay-Abaire handelt von einem Ehepaar, das am plötzlichen Tod seines Kindes fast zerbricht, und wurde letztes Jahr in Manhattan uraufgeführt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2007)

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