Digital-TV - DVB-T-Box: Nicht nur Elektroschrott

(c) ORS
  • Drucken

Die nächste Generation des digitalen Antennen-TV (DVB-T2) kommt erst in zehn Jahren.

„Frisch gekaufter Elektroschrott“ titelte die FAZ einen Artikel zum Thema DVB-T (digitales Antennen-TV, das in ganz Europa, auch in Österreich, eingeführt wird). „Ein teurer Spaß im Wohnzimmer: DVB-T-Box ab 2009 veraltet“, folgte das Gratisblatt „Heute“ (ohne eigene Recherche und ohne Quellenhinweis). Der Schrott, das seien die Decoder-Boxen, von denen in Deutschland bis Ende 2006 mehr als sieben Millionen Stück verkauft waren, in Österreich sind es bereits über 150.000. Sie sind auf dem aktuellen technischen Stand, also nicht auf jenem der neuen, leistungsfähigeren Generation DVB-T2. Wie auch? Noch hat man sich nicht auf einen gemeinsamen europäischen Standard geeinigt.

Im Frühjahr 2008 sei damit zu rechnen, meint Michael Wagenhofer, Geschäftsführer der ORF-Sendertechniktochter ORS. Das sei aber für alle Besitzer (und angehenden Käufer) einer herkömmlichen DVB-T-Box keineswegs ein Grund zur Sorge, beruhigt er, denn: „Dass die Boxen, die jetzt verkauft werden, schon 2009 Schrott sind, ist Unsinn.“ Man sei sich EU-weit einig, dass eine Bedingung für die Einigung auf eine gemeinsame Technologie eine sogenannte Aufwärts-Kompatibilität sei: Wenn also der neue technische Standard (DVB-T2) eingeführt wird, dann muss ihn der Konsument mit der bestehenden DVB-T-Ausrüstung empfangen können.

„DVB-T hält zehn Jahre und mehr“

DVB-T2 sei vor allem für Länder geeignet, die noch nicht auf digitales Antennen-TV aufgerüstet haben (und dann gleich auf die neuere Technik setzen sollten), meint Wagenhofer. DVB-T2 soll vor allem eines ermöglichen: die Übertragung von noch mehr Programmen. Außerdem soll DVB-T2 parallel zu DVB-T ausgestrahlt werden, etwa in Ballungsgebieten, meint Wagenhofer. Dafür könnten Frequenzen genutzt werden, die durch die Abschaltung des analogen Signals frei werden. Und noch etwas Beruhigendes hat Wagenhofer parat: „Die Multiplexer A und B sind für DVB-T ausgeschrieben – auf zehn Jahre. Also besteht für zehn Jahre die gesetzliche Sicherheit, DVB-T empfangen zu können. Meine Prognose ist, dass DVB-T auch darüber hinaus ein Thema sein wird.“

www.dvb.org("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2007)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.