Radikaler Außenseiter: Französischer Autor Isidore Isou gestorben

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Der französische Schriftsteller starb im Alter von 82 Jahren in Paris. Er galt als Begründer des in der Tradition futuristischer und dadaistischer Dichtung stehenden Lettrismus.

Der französische Schriftsteller rumänischer Herkunft Isodore Isou ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am vergangenen Samstag (28.7.) im Alter von 82 Jahren in Paris gestorben. Nach seiner Ankunft in Paris 1946 begründete er den in der Tradition futuristischer und dadaistischer Dichtung stehenden Lettrismus.

Lettrismus als globale Bewegung

Diese literarische Bewegung verschiebt die Bedeutung des Wortes zu Gunsten des Buchstabens und des Zeichens. Mit Werken wie "La dictature lettriste" (1946), "Introduction à une nouvelle poésie et à une nouvelle musique" (1946) oder "Essai sur la définition et le bouleversement total de la prose et du roman" (1950) schuf er die theoretische Grundlage einer radikal anderen Poesie. Darüber hinaus versteht sich der Lettrismus als globale Bewegung, die etwa eine neue Wirtschaftsordnung propagiert. Autoren wie Guy Debord zählten zu Isous Umfeld.

Isou veröffentlichte zahlreiche philosophische, mathematische oder physikalische Schriften sowie Theaterstücke und experimentelle Filme. Sein 1960 veröffentlichtes "Initiation à la haute volupté" blieb bis 1977 unter Zensur. (Ag.)

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