Der rote Pensionistenverbands setzt auf einen Wahlkampf, der von Broschüren bis zu Edlseer-Auftritten reicht.
Die SPÖ setzt im Wahlkampffinale auf die Pensionisten. Der Chef des SPÖ-Pensionistenverbands Karl Blecha warb am Montag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Spitzenkandidat Eugen Freund für einen Kurswechsel in Europa, der freilich nur machbar sei, wenn man auch zur Wahl gehe. Laut Blecha hat sein Pensionistenverband deshalb erstmals einen eigenen Wahlkampf gestartet, der von Broschüren bis zu Edlseer-Auftritten geht. Auch eine Nummer des eigenen Senioren-Magazins ist der EU-Wahl gewidmet.
Diese besonderen Anstrengungen begründete Blecha einerseits damit, dass er die ehemaligen Wähler der Liste Martin nicht den anderen Parteien überlassen wolle und andererseits damit, dass es diesmal tatsächlich die Chance auf einen Machtwechsel in Europa weg von "Neo-Liberalen und Konservativen" hin zu den Sozialdemokraten geben könne.
Als zentrale Themen der SPÖ bewarben Freund und Blecha einmal mehr eine Stärkung der öffentlichen Daseinsvorsorge, soziale Mindeststandards sowie eine Umsetzung der Portabilitätsrichtlinie, mit der Arbeitnehmer auch ihre betrieblichen Zusatzpensionen bei einem Wechsel in ein anderes EU-Land mitnehmen könnten.
Was den künftigen österreichischen EU-Kommissar angeht, meinte Blecha, aus seiner Sicht sollte dieser Posten an jene Partei gehen, die bei der Wahl am stärksten abschneidet. Freund hielt sich da heraus und meinte, er zerbreche sich nicht den Kopf der Regierung.
(APA)