Eine Reform im Herbst ist fix. Ein Antreten von Voves ist offen.
Graz. Nur 4184 Stimmen bei fast einer Million Wahlberechtigten in der Steiermark fehlten der FPÖ nach dem Endergebnis vom Montag. Dann hätten die Blauen wie bei der Nationalratswahl 2013 die ÖVP überholt und wären auch bei der EU-Wahl stärkste Partei im Land gewesen. Die Freiheitlichen entwickeln sich vor der Gemeinderatswahl im Frühjahr und vor der Landtagswahl im Herbst 2015 zur Bedrohung für die rot-schwarzen „Reformpartner“.
Die SPÖ (22,8 Prozent) wurde erneut überflügelt. Konsequenzen sind bereits vor den SPÖ-Gremien am Montag eingeleitet worden. Für den Herbst dieses Jahres beruft Voves einen Reformparteitag ein.
Dabei wird eine Öffnung der Partei ausgerufen. Hauptproblem ist, dass die alte Industriezone in der Mur-Mürz-Furche mit SPÖ-Wählern nicht mehr existiert. Diese Stammklientel ist teils direkt zur FPÖ abgewandert, neue Wählerschichten wurden nicht angelockt. Nach außen hin spielt die Landes-SPÖ das Absacken herunter. Selbst in der Partei herrscht Rätselraten, ob Voves 2015 erneut antritt. (ett)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2014)