Argentinien: Schuldenstreit mit Staaten des Pariser Clubs beendet

Argentinien will seine Staatsschulden in der Höhe von 9,7 Milliarden Dollar binnen fünf Jahren begleichen.

Argentinien beendet nach mehr als zehn Jahren seinen Schuldenstreit mit seien Gläubigern. Die im sogenannten Pariser Club zusammengeschlossenen Gläubiger des südamerikanischen Landes verkündeten den Durchbruch am Donnerstag nach Gesprächen bis in die frühen Morgenstunden. Argentinien wird demnach seine Schulden in Höhe von 9,7 Mrd. Dollar (7,13 Mrd. Euro) binnen fünf Jahren begleichen.

Es könnte damit seine Beziehungen zu den internationalen Finanzmärkten normalisieren. Der Schuldenstreit geht auf Argentiniens Pleite im Jahr 2002 zurück. Sechs Jahre später ließ die Regierung in Buenos Aires die Verhandlungen in letzter Minute platzen. Analysten zufolge setzte sie nun günstige Konditionen durch.

Um der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas etwas Luft zu verschaffen, wird die erste Tranche von 1,15 Mrd. Dollar erst im Mai 2015 fällig. Die zweite soll den Angaben zufolge ein Jahr später folgen. Auf Drängen Argentiniens bleibt zudem der sonst oft beteiligte Internationale Währungsfonds (IWF) außen vor, nachdem die Regierung von Präsidentin Cristina Fernandez scharfe Kritik am IWF geübt hatte.

Deutschland ist der größte Gläubiger des Landes, gefolgt von Japan. Argentinien steht zudem nicht nur bei der Schweiz in der Kreide, sondern auch bei den Niederlanden, Spanien, Italien und den USA. Dem Pariser Club zufolge dürfte die Einigung internationale Investitionen in Argentinien erleichtern, weil sie den Weg für Exportkredite ebnet. Das Land war wegen seiner bisherigen Weigerung, sich mit seinen Gläubigern zu einigen, weitgehend von den Kapitalmärkten ausgeschlossen.

Die Entwicklung Argentiniens blieb zuletzt hinter der anderer Schwellenländer zurück. Neue Investitionen aus dem Ausland könnten der Wirtschaft nun neuen Schwung verleihen und nicht zuletzt die Ausbeutung großer Schiefergas-Vorkommen ankurbeln.

(APA/Reuters)

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