Fall Larissa: 20 Jahre Haft wegen Mordes

Der Angeklagte am Freitag auf dem Weg zum Gericht
Der Angeklagte am Freitag auf dem Weg zum GerichtAPA/ROLAND MÜHLANGER
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Der 24-Jährige hat im Herbst seine Freundin, die 21-jährige Larissa B., erstickt und ihre Leiche in den Inn geworfen.

Unter großem öffentlichen und medialen Interesse ging am Freitag in Innsbruck der Mordprozess im Fall „Larissa" über die Bühne. Schlussendlich wurde jener 24-jährige Mann, der in der Nacht auf den 14. September 2013 die 21-jährige Larissa B. bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und dann erstickt hatte, schuldig erkannt. Die Geschworenen entschieden auf 20 Jahre Freiheitsstrafe wegen Mordes und verhängten überdies eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnormen Rechtsbrecher. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Nach der Tat hatte der junge Mann die Leiche in den Inn geworfen. Die 21-Jährige blieb zunächst verschwunden und wurde bei einer groß angelegten Suche am 6. Oktober aus dem Inn geborgen. Erst am 26. Oktober wurde der nunmehr verurteilte Mann festgenommen.

Der Wahrspruch der Geschworenen fiel einstimmig aus. Das Geständnis habe strafmildernd gewirkt, erklärte Richter Norbert Hofer in der Urteilsbegründung. Auch lebenslange Haft wäre möglich gewesen.

„Habe sie sehr gemocht"

„Ich habe sie sehr gemocht, wir wollten es miteinander probieren", hat der Beschuldigte über seine Beziehung zum Opfer gesagt. Er sei eifersüchtig geworden, meinte er im bis auf den letzten Platz besetzten Gerichtssaal - auch die Eltern und die Schwester des Opfers waren anwesend.
Er habe Larissa kurz vor der Tat zu einer Begegnung mit zwei anderen jungen Männern befragt. „Ich hab sie gefragt, ob da was gelaufen ist", meinte er. Sie habe daraufhin verneint, aber ein „ironisches Lächeln" aufgelegt. „Dann habe ich nur mehr rotgesehen." Er habe mittlerweile viel nachgedacht. „Ich würde mein Leben geben, um das wieder gutzumachen."

Staatsanwältin Gertraud Pfeifenberger hatte wegen der nach dem Mord erfolgten, betroffenen Reaktion des Angeklagten erklärt: „Er verstand es meisterhaft, seine Umgebung zu täuschen." Psychiaterin Adelheid Kastner attestierte dem 24-Jährigen eine Persönlichkeitsstörung. Die Wahrscheinlichkeit, dass er so eine Tat noch einmal begehe, sei relativ hoch. Der Mann habe eine Beziehungssucht, „aber keine Ahnung, wie eine Beziehung funktioniert".

(APA/Red.)

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