Italien: Rekordmann Buffon als sicherer Rückhalt

Gianluigi Buffon
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Zum fünften Mal bestreitet Gianluigi Buffon eine WM-Endrunde. Gemeinsam mit der Squadra Azzurra will der Torhüter den Pokal zum fünften Mal nach Italien holen.

Manaus/Wien. Der Platz in den Geschichtsbüchern ist Gianluigi Buffon schon vor Italiens heutiger Auftaktpartie gegen England (24 Uhr, live ORF eins, ARD, SFzwei) sicher. Mit seiner fünften WM-Teilnahme stellt der 36-jährige Torhüter den Rekord von Lothar Matthäus und Mexikos Keeper Antonio Carbajal ein. Erlebte Buffon das Turnier 1998 noch von der Bank aus, ist er seitdem ein Fixpunkt zwischen den Stangen. „Fünf Weltmeisterschaften sind eine schöne Zahl, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden“, erklärte der Torwart von Juventus Turin. „Ich persönlich und die ganze Mannschaft sind bereit dafür, in Brasilien zu überraschen.“

Nach dem blamablen Aus in der Gruppenphase 2010 will Italien diesmal seinem Ruf als ewiger Mitfavorit wieder gerecht werden. Sollte gar der fünfte Coup gelingen, würde man mit Rekordweltmeister Brasilien gleichziehen. Zuletzt durfte die Squadra Azzurra 2006 den Pokal stemmen, als sie ausgerechnet nach den Enthüllungen rund um den Wettskandal in der heimischen Liga groß aufspielte.

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Einer der Sieggaranten war damals Buffon. In sieben Partien musste der Torhüter vor dem entscheidenden Elfmeterschießen im Finale gegen Frankreich nur zweimal hinter sich greifen: bei einem Eigentor von Cristian Zaccardo und einem Strafstoß von Zinedine Zidane. Mit Andrea Pirlo setzt Teamchef Cesare Prandelli auf einen weiteren Mosaikstein aus dem Erfolgskonzept, das bei der EM 2012 den Finaleinzug brachte. Der Spielmacher zählt inzwischen 35 Jahre, besticht aber nach wie vor mit glänzendem Auge und genauen Pässen. Nach dem Turnier wird sich Pirlo aus dem Nationalteam verabschieden – am liebsten als Weltmeister. „Ich spiele immer, um zu gewinnen, und ich werde nicht damit zufrieden sein, ins Viertelfinale zu kommen“, betonte der Juventus-Spieler. „Dieses italienische Team hat alles, was nötig ist. Wir können Weltmeister werden.“

Buffon hält sich seine Zukunft indes offen, mit Torwartlegende Dino Zoff hat er auch ein würdiges Vorbild. Ob die WM 2018 in Russland für ihn ein Thema ist? „Ich werde spielen, solange man mich lässt. Erst am Tag, an dem ich auf der Bank sitze, werde ich die Schuhe an den Nagel hängen.“ (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.06.2014)

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