AUA: Bord-KV ist Bedingung für neue Flugzeuge

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Ohne Rechtssicherheit wackeln die im Sommer anstehenden Investitionen in neue Flugzeuge.

Wien. Neue Flugzeuge – welcher Pilot träumt nicht davon? Vielleicht bringt die Aussicht auf eine massive Flottenerneuerung nun Bewegung in die total festgefahrenen Verhandlungen um einen neuen Kollektivvertrag (KV) für das fliegende Personal der AUA.
Denn die im Sommer anstehende Investition von rund einer Mrd. Euro in den kompletten Austausch der in die Jahre gekommenen 21 Fokker-Regionalflugzeuge und zweier weiterer Langstreckenjets komme nur, wenn es den neuen KV gebe, heißt es im Management.

Die AUA-Mutter Lufthansa habe zwar ein klares Bekenntnis zum Wachstumskurs ihrer Tochter abgegeben. Allerdings verlange die deutsche Gesellschaft Rechtssicherheit. Die Lufthansa hat der AUA schon vor zwei Jahren 140 Mio. Euro eingeschossen, um sie vor dem finanziellen Crash zu bewahren.

Obzwar Management und Bordbetriebsrat zuletzt Gesprächsbereitschaft signalisiert haben, sind die Fronten nach einem heftigen Schlagabtausch in den letzten Wochen starr. Der Bordbetriebsrat hat erst am vergangenen Freitag einen neuen Vorschlag vorgelegt, die AUA-Führung dazu bisher keine Stellungnahme abgegeben. Es hieß lediglich, die Airline müsse sich den neuen KV leisten können. Der letzte aus dem Mai 2012 stammende Vorschlag hätte 160 Mio. Euro gekostet – zu viel, wie AUA-Chef Jaan Albrecht schon vergangene Woche wissen ließ.

Neue Lufthansa-Billig-Airline?

Auch die Lufthansa selbst fliegt im Sparmodus: Laut „Spiegel“ plant die AUA-Mutter eine neue Billig-Airline. Unter dem Dach der Tochter Eurowings soll eine weitere Billigplattform neben dem Ableger Germanwings entstehen, heißt es. Der neue Konzernchef, Carsten Spohr, plane, die Eurowings-Flotte um Airbus A320 zu erweitern, die von Deutschland aus Ziele in ganz Europa anfliegen sollen. Ein Lufthansa-Sprecher sagte dazu, es sei noch keine Entscheidung getroffen, man prüfe aber alle Optionen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2014)

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