AUA und ÖBB planen ein einziges Ticket für Flug und Zug

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Die zwei Verkehrsunternehmen wollen die Kooperation ausbauen. Das neue Konzept für Passagierbeförderung steckt aber noch in den Kinderschuhen.

Die Austrian Airlines (AUA) denken über über eine Vertriebszusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nach. Das hat AUA-Chef Jaan Albrecht am Freitag angekündigt. "Wir denken sehr intensiv über eine Kooperation mit den ÖBB nach", sagte Albrecht in einer Telefonkonferenz. Details konnten noch nicht vermeldet werden. In Deutschland haben die Lufthansa mit der Deutschen Bahn und in der Schweiz die Swiss mit der Schweizer Bahn bereits ganzheitliche Konzepte für die Passagierbeförderung erarbeitet.

Ziel ist aus Sicht der AUA, dass im so genannten "intermodalen Verkauf" ein Ticket die Beförderung in der Luft und per Bahn umfasst. Klappt eine solche Vertriebsschiene mit der Bahn in Österreich, könnten AUA-Passagiere in Zukunft bei den ÖBB ein Ticket "Linz-New York" kaufen und umgekehrt bei der AUA für die Bundesländer-Zubringer die Bahnfahrt im Flugticket mitbuchen. Internationale Beispiele sehen zudem vor, dass dabei auf solchen Kurzstrecken-Zugfahrten Flugmeilen angerechnet werden.

Entwicklung erst am Anfang

Bei den ÖBB würden die Visionen mit der AUA geteilt, hieß es bei der Airline. Die Entwicklung stecke aber in den Kinderschuhen. Es geht dabei um innerösterreichische Anbindungen, die technisch noch einige Zeit brauchen, weil es etwa von Wien-Schwechat nach Linz noch nicht ohne Umweg über Wien geht. Fernzüge werden nach heutiger Planung nicht vor 2015 zum Flughafen Schwechat fahren. Und an eine Bus-Kooperation denkt die AUA für die Zeit bis dahin definitiv nicht.

Neu: One-Way-Tickets für Inlandsflüge

AUA-Vorstand Benz hat am Freitag zudem für die defizitären innerösterreichischen Flugverbindungen der AUA ein neues "Preiskonzept" angekündigt, das schon sehr bald auf den Markt kommen solle: Es wird für Bundesländerflüge one-way-Tickets geben. Bisher konnten AUA-Passagiere zwischen Wien und Bundesländer-Airports nur tour-retour-tickets lösen. Der Zwang zum Kauf eines Rückflugtickets entfällt künftig, was den Flug billiger machen und, wie die AUA hofft, mehr Leute auf diese Strecken bringen soll.

Ein Beginn eines Ausstiegs aus Bundesländerlinien sei das alles nicht, versicherte die AUA heute. Es gehe um neue Erlöse, Kosteneffizienz und mehr Flexibilität. Die aufgelassene Verbindung nach Altenrhein sei etwas anderes gewesen. Hier waren die Rentabilitätsprobleme so eindeutig, dass man sich zum heurigen Sommerflugplan zum Ausstieg entschloss.

(APA)

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