"Volks-Rock'n Roller" Andreas Gabalier reagiert auf die Kritik der Grünen Frauen Wien. Er habe "allerhöchsten Respekt vor Frauen".
Der steirische Sänger Andreas Gabalier versteht die Aufregung über seinen Auftritt beim österreichischen Grand Prix in Spielberg nicht. Dass er dort die alte Version der Bundeshymne vorgetragen habe - in der nur die "großen Söhne", nicht aber die Töchter besungen werden -, habe nichts mit seiner Haltung gegenüber Frauen zu tun, sagte er gegenüber DiePresse.com.
"Wer sich mit mir und meinen Liedern schon einmal auseinandergesetzt hat, dem dürfte es nicht entgangen sein, dass ich vor Frauen den allerhöchsten Respekt habe", sagte Gabalier. Den Text der Hymne habe er im Alter von acht Jahren in der Schule gelernt. "Ich sehe keine Veranlassung, ihn anders zu singen", betonte der "Volks-Rock'n Roller".
Außerdem "glaube ich, dass Österreich ganz andere, viel wichtigere und dringendere Probleme hat, mit welchen sich die Politik beschäftigen und im besten Fall auch lösen sollte", richtete er den Wiener Grünen Frauen aus. Diese hatten seinen Auftritt am Dienstag in einem offenen Brief als "nicht akzeptabel" kritisiert und ihm "Ignoranz" vorgeworfen.
Freiheitliche Frauen verteidigen Gabalier
Rückendeckung bekam Gabalier von der FPÖ. Der 29-Jährige habe mit seiner Interpretation "auch einem Großteil der Frauen aus dem Herzen gesprochen, die mit den Minderheitenideen der linken Emanzen wenig anfangen können", meinte Frauensprecherin Carmen Gartelgruber in einer Aussendung.
SPÖ, ÖVP und Grüne haben im November 2011 beantragt, die "Töchter" in die Hymne aufzunehmen. Ein entsprechender Gesetzesbeschluss folgte im Dezember. Seither heißt es in dem Lied: "Heimat großer Töchter und Söhne". Eine zweite Änderung gibt es in Strophe drei. Dort wurden die "Bruderchöre" durch "Jubelchöre" ersetzt. In der Begründung des Antrags hieß es, dass sich in den 60 Jahren seit der Textung der Hymne durch Paula Preradovic der Sprachgebrauch geändert habe.
(hell)