Vor dem Mausoleum des Popstars liegen 15.607 Rosen. Das Blumenmeer kam durch eine Online-Aktion mit weltweiten Spenden zustande. Jackson war am 25. Juni 2009 gestorben.
Fans erinnern mit Rosen an Michael Jackson: Fünf Jahre nach dem Tod des Sängers legten sie nach Angaben der Gruppe "One Rose for Michael J. Jackson" am Mittwoch (Ortszeit) am Mausoleum auf dem Forest Lawn Friedhof in Glendale nahe Los Angeles 15.607 Rosen ab. Das Blumenmeer kam durch eine Online-Aktion mit weltweiten Spenden zustande. Jackson war am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren gestorben.
Die Fans stellten Fotos von der roten Blumenpracht ins Netz. Sie legten auch Briefe, handgemalte Karten, Ballons und andere Gedenken ab. "Fünf Jahre ohne dich, wir lieben dich noch mehr Michael Jackson", stand auf einem herzförmigen Poster. Einige der Trauernden waren als Ebenbilder ihres großen Idols gekleidet. Auch Jacksons Sternenplakette auf dem "Hollywood Walk of Fame" war mit Kerzen, Blumen und Karten geschmückt.
La Toya blättert im Album
Jacksons Schwester La Toya Jackson (58) sagte dem Sender ABC, dass sie zum Gedenken an ihren Bruder seine Musik hören und sich Fotos und Videos anschauen wollte. "Wenn Michael heute hier wäre, würde er uns allen sagen, sein Leben zu feiern statt ihm nachzutrauern", teilte La Toya mit.
Jackson war am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Medikamenten-Überdosis gestorben. Der Sänger war einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts und hatte vor seinem Tod an einer Comeback-Tournee gearbeitet. Die Proben für die Konzertserie "This is it" setzten ihm allerdings stark zu, der Musiker klagte über Schlafprobleme. Sein Leibarzt Conrad Murray versorgte ihn deshalb mit dem Betäubungsmittel Propofol, der Sänger starb an einer Überdosis dieses Medikaments. Murray wurde im November 2011 zu einer vierjährigen Haftstrafe wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, im Herbst vergangenen Jahres kam er frühzeitig auf freien Fuß.
Sein Leben war ein Spektakel, sein Tod kam einem medialen Erdbeben gleich - Michael Jackson war nie ein Fall fürs Mittelmaß oder Normalität. Der Musiker irritierte nicht nur mit seinem Aussehen, er pendelte, so hieß es, zwischen Größenwahl und Schüchternheit hin und her. Auch in seinem Tod blieb er ein Mysterium - und eine Geldmaschine für seine Familie. Am 29. August wäre Jackson 60 Jahre alt geworden.
Das Polizeiprotokoll über die letzten Stunden im Leben des Popstars: 1.30 Uhr: Jackson kann nicht einschlafen und erhält von seinem Privatarzt Dr. Conrad Murray 10 Milligramm Valium, um 2.00 Uhr spritzt er Mittel gegen Unruhe und Angstzustände, um 3.00 Uhr ein weiteres Beruhigungsmittel. So geht es weiter bis zum Vormittag, als Murray auf Jacksons angebliches Drängen hin das Narkosemittels Propofol injiziert, danach: Atemstillstand.
In Polizeiverhören räumte der Kardiologe Conrad Murray ein, Jackson regelmäßig seine "Milch" gegeben zu haben. Der schlaflose Sänger habe ständig nach dem weißlichen Betäubungsmittel Propofol verlangt, verteidigt sich Murray. Der Leibarzt des Musikers wurde am 7. November 2011 der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen, das Strafmaß wurde auf vier Jahre Haft festgelegt. Seit Oktober 2013 ist er wieder auf freiem Fuß. (c) imago/ZUMA Press (imago stock&people)
Der Medienbranche führte Jacksons Tod den unaufhaltbaren Siegeszug des Internet vor Augen: Der Internetdienst "tmz.com" meldete am 25. Juni 2009 um 14.20 Uhr Ortszeit: "Michael Jackson gestorben". Selbst die Gerichtsmediziner waren sechs Minuten später dran: Um 14.26 Uhr (23.26 Uhr MESZ) wurde der "King of Pop" von der Ärzten der Uniklinik in Los Angeles offiziell für tot erklärt.
Im Internet kam es zu einem wahren Erdbeben. Die Server von tmz.com brachen zeitweise unter der Last der Anfragen aus dem Web zusammen. Im Sekundentakt sendeten Twitter-Anwender News, Gerüchte, Kondolenzbekundungen und Kommentare. (c) REUTERS (STEVE MARCUS)
Auch die Charts reagierten prompt. Neun Alben und 24 Singles standen direkt nach Jacksons Tod in den deutschen Top 100. Das Vermögen von Michael Jackson ist in dem Jahr nach seinem Tod deutlich angewachsen. Der Lebensstil des Popstars, sein privates "Disney World" (die Neverland-Ranch) und nicht zuletzt seine Medikamentensucht sollen massenhaft Geld verschlungen und Jackson einen Schuldenberg gebracht haben.
Durch seine posthum veröffentlichte Platten Michael und Xcape sowie durch die für Cirque du Soleil genehmigten Shows The Immortal World Tour und One soll The Jackson Estate noch im dreistelligen Millionenbereich verdient haben.
Die Rechte an Jackson-Songs erlösten brachten den Erben ebenso Millionen wie die Rechte an Beatles-Songs. Auch die Vermarktungsrechte für Fanprodukte und ein Computerspiel brachte einiges ein.
Der Film "This Is It" dokumentiert die Vorbereitungen des Sängers zu seiner geplanten, aber eben nicht realisierten Konzertreihe "This Is It". Jackson arbeitete mehrere Jahre daran. Der Film spielte weltweit 252 Millionen Dollar ein. Sony zahlte dafür vorab 60 Millionen Dollar an die Verwalter des Erbes. Durch den Verkauf von DVDs kommt noch eine unbekannte Summe hinzu. (c) Sony Pictures
Sein vielleicht wichtigstes Erbstück: Das Album "Thiller". Mit 104 Millionen Exemplaren stand es seit 2006 im "Guinness Buch der Rekorde" als das meistverkaufte Album der Musikgeschichte. Die Zahlen veriieren aber je nach Quelle.
Als Alleinerben hatte Jackson in einem Testament von 2002 seine drei Kinder und seine Mutter Katherine eingesetzt.
Alle drei Kinder - Prince Michael, Paris Michael und Prince Michael II - tragen den Namen des Vaters. Dass die Kinder des Popstars seine leiblichen Nachkommen sind, daran wurde stets gezweifelt. (c) REUTERS (POOL)
Allein der jüngste, Prince Michael II oder auch "Blanket", der von einer Leihmutter ausgetragen wurde, soll Gerüchten zufolge Jacksons Gene in sich tragen. Doch in den vergangenen Jahren hörte man darüber kaum mehr etwas.
Von Jackson bleibt jedenfalls exzellent produzierte Musik. Was der Sänger privat machte und was das für ein Verhalten war, das aus den Tiefen einer unglücklichen Kindheit stammte, wird wohl ein Rätsel bleiben.
