Ein Sprecher der Streitkräfte bestätigte Medienberichte, wonach Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in Richtung Süden unterwegs sein.
Nach fortwährenden Raketenangriffen militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen bewegt Israels Armee nach Medienberichten zusätzliche Bodentruppen in Richtung Süden. Zunächst sagte ein Armeesprecher in Tel Aviv er könne sich nicht zur Positionierung von Truppen äußern. Wenig später hat die israelische Armee aber die Verlegung zusätzlicher Truppen an den Rand des Gazastreifens bestätigt: "Wir bewegen Truppen", sagte Armeesprecher Peter Lerner. Es sei auch eine begrenzte Zahl von Reservisten mobilisiert worden.
Er betonte jedoch mehrfach, Israel sei nicht an einer Offensive im Gazastreifen interessiert. Lerner rief die im Gazastreifen herrschende Hamas dazu auf, den fortwährenden Raketenbeschuss israelischer Grenzorte zu unterbinden, um eine weitere Eskalation zu verhindern. "Wir streben eine Deeskalation der Lage an, aber wir müssen trotzdem für alles bereit sein".
14 Raketen auf Israel abgefeuert
Zuvor hatte die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtet, Panzer und gepanzerte Fahrzeuge seien in Richtung des Palästinensergebiets am Mittelmeer unterwegs. Seit Mitternacht seien 14 Kleinraketen auf Israel abgefeuert worden. Zwei davon hätten Häuser in der Grenzstadt Sderot direkt getroffen. Opfer habe es nicht gegeben. Zur Vergeltung hat die israelische Luftwaffe Ziele im Gazastreifen angegriffen und dort nach Angaben von Einheimischen 15 Menschen verletzt.
Verlierer auf beiden Seiten
Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay kritisierte Israel und die Palästinenser gleichermaßen für die jüngste Eskalation der Gewalt. „Aus Sicht der Menschenrechte verurteile ich ganz und gar diese Raketenangriffe (vom Gazastreifen aus) und ganz besonders verurteile ich Israels exzessive Vergeltungsaktionen“, sagte Pillay in Wien. Sie verurteilte auch die Entführung und Tötung eines palästinensischen Jugendlichen, nachdem die Leichen dreier ermordeter jüdischer Religionsschüler gefunden worden waren. Dieses Ausmaß von Rache sei überzogen. Eine solche Entwicklung sei nur möglich, wenn sich Regierungen nicht an die Gesetze hielten und selbst exzessiv Vergeltung übten, kritisierte sie.
Die Leiche des in Jerusalem getöteten 16-jährigen Palästinensers soll voraussichtlich am Freitag zur Beisetzung freigegeben werden. Das sagten Familienmitglieder des Opfers. Die Polizei nannte offiziell keinen Termin. Die Beerdigung des Buben könnte wieder ein Anlass für Protestaktionen der Palästinenser sein. Der junge Araber war nach der Beisetzung der drei im Westjordanland getöteten jüdischen Jugendlichen von Unbekannten verschleppt und ermordet worden.
Die Armee in Israel will gegen Soldaten vorgehen, die zu Gewalt gegen Araber aufrufen. Sie will Angriffe auf Unschuldige verhindern. Indes sind 13 Palästinenser festgenommen worden.
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