Nachbaur „überrascht“ von Stronachs Plänen

Kathrin Nachbaur
Kathrin NachbaurDie Presse
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Nach der Absage für Vorarlberg will die Kleinpartei im nächsten Jahr bei den Wahlen in der Steiermark, in Oberösterreich und im Burgenland antreten. Spitzenkandidaten werden aber noch gesucht.

Wien. „Ich bin überrascht.“ Mit diesen Worten reagierte Team-Stronach-Klubobfrau Kathrin Nachbaur gestern, Montag, im Gespräch mit der „Presse“. Der Grund für ihre Überraschung: Parteichef Frank Stronach hatte im „Kurier“-Interview seine Erwartung für die steirische Landtagswahl 2015 ausgesprochen. Der Parteigründer legte seiner Truppe die Latte mit zehn Prozent relativ hoch – zu hoch nach dem Geschmack seiner Mitarbeiter. Im Team Stronach sei es nicht üblich, öffentlich Zahlen zu nennen, meinte Nachbaur.

Frank Stronach ist bekannt dafür, hohe Erwartungen an sich und seine Partei zu stellen. Für die Nationalratswahlen 2013 erwartete er sich beispielsweise über zehn Prozent Stimmenanteil. Allein, letztlich wurden es für ihn enttäuschende 5,7 Prozent. Lediglich die Steiermark erreichte als bestes Bundesland zehn Prozent. Nicht nur in Wien, auch im steirischen Team Stronach gibt man sich angesichts der neuen Vorgabe Stronachs zurückhaltender. Als Ziel wird bescheiden der Einzug in den Landtag genannt. Dieser ist ab vier Prozent Stimmenanteil gesichert. Einen Spitzenkandidaten gibt es aber noch nicht. Landesobfrau Waltraud Dietrich schließt ihre Kandidatur definitiv aus.

Gründer als Wahlkämpfer

Stronach selbst will weder Spitzenkandidat werden noch die Partei finanziell unterstützen. In der Steiermark will er jedoch in den Wahlkampf aktiv eingreifen.

Derzeit ist das Team Stronach in Salzburg, Kärnten und Niederösterreich in den Landtagen vertreten. Zuletzt war die Kandidatur bei der Wahl in Vorarlberg im heurigen September abgesagt worden. Demgegenüber will das Team Stronach 2015 in Oberösterreich und im Burgenland laut deren Landesorganisationen nach Angaben der APA antreten. Und in Wien? Darüber wird noch intern diskutiert, heißt es.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.07.2014)

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