Der Gewinn ist das dritte Quartal in Folge eingebrochen. Für das zweite Halbjahr ist eine große Neuvorstellung geplant.
Der erfolgsverwöhnte Smartphone-Primus Samsung musste am Donnerstag erneut einen Gewinnrückgang bekannt geben. Es ist bereits das dritte Quartal in Folge, in dem der Gewinn einbricht und das erste Mal seit Jahren, dass der Nettogewinn auch im Jahresvergleich gesunken ist.
Im Vergleich zum zweiten Quartal beträgt der Rückgang 24,6 Prozent auf umgerechnet 5,25 Mrd. Euro und das, obwohl in den vergangenen Monaten der Verkauf des neuen Flaggschiff-Smartphones Galaxy S5 anlief. Neben einem schwierigeren Geschäftsumfeld für Smartphones und der wachsenden Billig-Konkurrenz aus China drückte auch eine schwächere Nachfrage nach Flachbildschirmen das Ergebnis des südkoreanischen Elektronikkonzerns.
Neues Gerät im Herbst Wieviel darf und muss ein Smartphone eigentlich können? Das ist eine Frage, auf die Apple und Samsung bestimmt ganz unterschiedliche Antworten haben. Während Apple sich auf das beschränkt, was technisch ausgereift ist, hat Samsung in das neue Galaxy S5 ganz einfach alles gesteckt, was technisch möglich ist. Apple ist so mit mancher Technologie auffälliger Nachzügler - man erinnere sich bloß an MMS. Bei Samsung muss man sich dafür manchmal fragen: Wer brauch das eigentlich? DiePresse.com hat das neue Flaggschiff Galaxy S5 unter die Lupe genommen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Mit dem Design des S5 haben wir uns in der "Presse am Sonntag" bereits ausführlich beschäftigt - daher an dieser Stelle nur einige Anmerkungen. Samsung setzt weiterhin auf Kunststoff. Diesmal ist es den Koreanern aber gelungen, dass die Oberfläche nicht nur aussieht wie Kunstleder, sondern sich auch so anfühlt. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Weil das Galaxy S5 wasserdicht ist - es übersteht eine halbe Stunde in einem halben Meter Tiefe - hat der Micro-USB-Anschluss eine Abdeckung erhalten. Ist sie nicht korrekt geschlossen, poppt am Display eine Warnung auf. (c) Presse Digital (Sara Grasel) An der Oberseite befindet sich eine Infrarot-Schnittstelle, über die das Smartphone Fernseher steuern kann. Bei den von uns getesteten Modellen von Samsung und Sony funktionierte das ohne Probleme. Lediglich einen Panasonic-Fernseher wollte das Galaxy S5 nicht steuern. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die nächste Sonderlichkeit hat Samsung direkt unter der Kamera platziert: Ein Pulsmesser. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Legt man den Zeigefinger einige Sekunden ruhig auf den Sensor, ... (c) Presse Digital (Sara Grasel) ... wird tatsächlich ein erstaunlich akkurater Wert angezeigt. In der Praxis ist das aber tatsächlich nicht mehr als eine Spielerei - beim Sporteln ist die Kontrolle des Pulses mit dieser Methode viel zu umständlich. Samsung hat auch seiner Smartwatch Gear Fit einen solchen Sensor verpasst. Dort ist er wohl etwas sinnvoller. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Am mit 5 Zoll sehr großen OLED-Display gibt es nichts zu bemäkeln. Die Technologie sorgt dafür, dass die Farben unnatürlich kräftig leuchten. Wen das stört, der sollte auf ein LCD-Display wie bei Sony oder HTC zurückgreifen. Der Unterschied zwischen den Displays der neuesten Smartphone-Generation ist aber nur hauchdünn. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die Kamera des S5 macht dank HDR auch in schlechten Lichtsituationen erstaunlich gute Fotos mit einem auffällig schnellem Autofokus und wartet mit einigen feinen Software-Extras auf. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Ein spezieller Modus ermöglicht einen selektiven Fokus, bei dem die Umgebung des fokussierten Objekts unscharf erscheint. Im Unterschied zu HTC erzeugt Samsung diesen Effekt ausschließlich per Software. Das hat den Nachteil, dass die einzelnen Ebenen nicht stufenlos unterschieden werden können. Gerade wenn viel im Bild ist, liegt der Fokus dann nicht immer auf nur einem Objekt bzw. einer Ebene. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Ob Vorder- oder Hintergrund unscharf sein sollen, kann auch nachträglich geändert werden. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Samsung hat dem S5 zwei äußerst praktische Funktionen verpasst, die das Gerät vor neugierigen Mitbenutzern schützen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Ein privater Modus ermöglicht, dass bestimmte Dateien oder etwa Fotoalben ausgeblendet werden, sobald jemand anderer das Smartphone in der Hand hält. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Und ein Kindermodus beschränkt die Funktionen auf einige ausgewählte Apps und eine spezielle Kinderkamera. Selbst ein Neustart des Gerät hilft nicht: Das Kind landet wieder im eingeschränkten Modus. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die Apps sind auf sehr kleine Kinder zugeschnitten, das Angebot kann aber um jede beliebige App erweitert werden. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Für jedes Kind kann ein eigenes Profil angelegt werden. Dort werden auch Statistiken zur Nutzung angezeigt. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die Einstellungen umfassen etwa auch die Möglichkeit, die Nutzungsdauer einzuschränken. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Verlassen werden kann der Kindermodus nur mit einem vierstelligen Code. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Auf den Spuren von HTCs Blink Feed hat Samsung eine Art personalisierter Zeitung hinzugefügt. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Samsung hat für das S5 auch die umfangreichen Einstellungen optisch überarbeitet und umgruppiert. Ob es sich um eine Verbesserung handelt, ist schwer zu sagen, wenn man sich bereits an das herkömmliche Android-Einstellungs-Menü gewöhnt hat. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Ein Notfall-Assistent kann so eingestellt werden, dass durch das dreifache Drücken des Einschalt-Knopfes eine Nachricht an eine hinterlegte Nummer geschickt wird. SMS und MMS enthalten den Aufenthaltsort und je ein Foto der Front- und der Rückkamera. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Wie Apple hat Samsung einen Fingerabdruckscanner in den Start-Button integriert. Der Finger muss dazu über den Start-Button gezogen werden. In unserem Test funktionierte das Entsperren des Geräts ohne allzuviel auf die Position des Fingers achten zu müssen. Wer will, kann seinen Fingerabdruck auch mit seinem PayPal-Konto verknüpfen und so Zahlungen in Apps und Online-Shops bestätigen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Der Akku ist meist die größte Schwachstelle dünner Smartphones mit großen Displays. Hier versucht Samsung mit einem 2800-mAh-Akku gegenzusteuern, der im Test bei durchschnittlicher Nutzung fast zwei Tage durchhielt. Ein spezieller Modus verlängert die Laufzeit und lässt das Herz jener höher schlagen, die sich noch wehmütig an die Tage ihres alten Nokia-Handys mit einer Akkulaufzeit von einer Woche erinnern. Bei Samsung wird das Display schwarz-weiß und die Funktionen sind auf Telefon, SMS und (langsames) Internet beschränkt. Wie lange der Akku in diesem Modus noch hält, ist direkt am Startbildschirm abzulesen. Bei einem Ladestand von 10 Prozent sind es immerhin 24 Stunden. Bei voller Ladung hält der "Ultra Power Saving Mode" länger als eine Woche. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Das Galaxy S5 ist ein wahrer Allrounder, der keine aktuell bei einem Smartphone mögliche Spielerei auslässt. (c) Presse Digital (Sara Grasel) (c) Presse Digital (Sara Grasel) Samsungs neuer Alleskönner im Test Das zweite Halbjahr bleibe angesichts des harten globalen Wettbewerbs eine Herausforderung, prognostizierte Samsung. Für das zweite Halbjahr wird von Samsung eine große Produkt-Neuvorstellung erwartet. Bei der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse deutete ein hochrangiger Manager "neue Materialien" an, ging aber nicht ins Detail.
(Red. )
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