Indien: Gutachten zweifelt Vergewaltigung erhängter Mädchen an

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Zwei Ende Mai erhängte Cousinen sollen zuvor gar nicht vergewaltigt worden sein. Dies geht offenbar aus einem forensischen Gutachten hervor. Nun rücken die Eltern in den Fokus der Ermittlungen.

Ein forensisches Gutachten hat die mutmaßliche Vergewaltigung zweier ermordeter Mädchen infrage gestellt. Ende Mai waren im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh zwei minderjährige Cousinen in einem Baum erhängt gefunden worden. Sie sollen zuvor von mehreren Männern missbraucht worden sein, hieß es damals.

Nun wecke das Gutachten eines auf DNS-Untersuchungen spezialisierten Zentrums in Hyderabad Zweifel an der Leichenschau örtlicher Ärzte, berichte die "Times of India" am Donnerstag in ihrer Onlineausgabe. Die Ärzte hatten damals gesagt, die 14 und 16 Jahre alten Mädchen seien sexuell missbraucht worden.

Möglicher Ehrenmord

Wie das Blatt aus Ermittlerkreisen erfahren haben will, rückten nun die Eltern in den Fokus, da sie zuvor einen Lügendetektor-Test nicht bestanden hätten. Möglicherweise liege ein sogenannter Ehrenmord vor, bei dem die Angehörigen mit ihren unzutreffenden Beschuldigungen die Behörden auf eine falsche Spur setzen wollten. Der Fall im Bezirk Badaun hatte im ganzen Land Entrüstung und Proteste hervorgerufen.

(APA/dpa)

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