Wien-Tourismus: Rekord im Juli trotz ausbleibender Russen

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Zum Plus von 7,4 Prozent haben vor allem die USA, Italien, Spanien und die heimischen Touristen mit zweistelligen Zuwachsraten beigetragen.

Trotz weniger russischer Nächtigungen sind in Wien im heurigen Juli 1,279.000 Gästenächtigungen registriert worden. Das bedeutet ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber dem Juli 2013 - wobei das Ergebnis auch den bisherigen Juli-Rekord aus dem Jahr 2012 übertroffen hat. Das teilte der Wien-Tourismus am Freitag mit. Rückläufig war unter anderem das Aufkommen aus Russland.

Unter Wiens Hauptmärkten haben zum Nächtigungsergebnis im Juli Österreich, die USA, Italien und Spanien mit zweistelligen Zuwachsraten beigetragen. Positiv haben sich laut Wien-Tourismus auch die Ergebnisse aus Deutschland, Großbritannien, der Schweiz und Frankreich entwickelt. Rückläufig war das Aufkommen aus Russland und Japan, wobei die russischen Nächtigungen um zwei Prozent zurückgingen.

Rubel und Ukraine-Krise bremsen Russen

Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner bestätigte im APA-Gespräch, dass sich die Situation in Russland schwierig gestaltet: "Aber wir hoffen, dass sich die Situation beim derzeitigen Trend einpendelt." Er verwies darauf, dass einige große russische Reiseveranstalter in Konkurs gegangen seien: "Das lässt auch auf die wirtschaftliche Situation schließen."

Und auch der schwache Rubel, der sich derzeit nicht zu erholen scheine, sei ein Problem, betonte der Chef-Touristiker. Der Konflikt in der Ukraine wirke sich hingegen nicht unmittelbar aus. Laut Kettner ist die Zahl der Nächtigungen ukrainischer Gäste zuletzt sogar gestiegen. Die Entwicklung in Russland zeige jedenfalls: "Es gibt keine Trends, auf die man sich verlassen kann." Dem großen Markt will man sich weiterhin intensiv widmen, wie betont wird. Im Herbst ist der Wiener Tourismusdirektor etwa auf Werbetour in Moskau.

China unter Top-Ten

Wie bereits im Vorjahr rückte auch heuer im Juli China in die Top-Ten-Liste bei den Wien-Besuchern auf, obwohl sein Ergebnis von 33.000 Nächtigungen für diesen Monat um zwei Prozent niedriger war als 2013. Gestiegen ist hingegen das Aufkommen aus Südkorea (20.000 Nächtigungen, ein Plus von 21 Prozent) und Indien (9.000, plus 53 Prozent).

Uneinheitlich entwickelten sich die Nächtigungen aus den arabischen Ländern: Einem starken Rückgang aus Saudi Arabien, das im Juni nur 5.000 Nächtigungen lieferte (minus 21 Prozent), standen Zuwächse aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (7.000, plus 27 Prozent), aber auch aus anderen Ländern der Region gegenüber.

Fünf-Sterne-Häuser profitierten kaum

Vom Nächtigungszuwachs im Juli profitierten laut Wien-Tourismus alle Kategorien der Wiener Hotellerie - mit Ausnahme der Fünf-Sterne-Häuser. Die durchschnittliche Bettenauslastung erhöhte sich auf 60,3 Prozent.

Auch das Gesamtjahr bilanziert bisher positiv: Im Zeitraum Jänner bis Juli gab es heuer mit insgesamt 7,284.000 Nächtigungen ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zu 2013. Der bisher für die ersten sechs Jahresmonate 2014 vorliegende Netto-Nächtigungsumsatz der Wiener Hotellerie ergibt einen Halbjahresrekord: Mit 295,3 Mio. Euro wurde der Vergleichswert von 2013 um 8,8 Prozent übertroffen.

(APA)

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