Der Kaufhauskönig von Innsbruck

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Neben dem Kaufhaus Tyrol ist René Benko auch am Einkaufszentrum "West" beteiligt. Beide wurden 2010 eröffnet und verschafften dem 37-Jährigen große Bekanntheit.

Vier große Einkaufszentren gibt es in Innsbruck. An zwei von ihnen, darunter dem prestigeträchtigen Kaufhaus Tyrol in der Innenstadt, ist René Benko beteiligt. Die öffentlichkeitswirksame Eröffnung des Konsumtempels Anfang 2010 hat den 37-jährigen Tiroler Investor von heute auf morgen zu einem A-Promi in Innsbruck gemacht – als eine Art Rockstar unter den Immobilienmagnaten ist er seither den allermeisten Tirolern ein Begriff.

Und da sich der Sitz seiner milliardenschweren Signa Holding nach wie vor in diesem Kaufhaus in der Maria-Theresien-Straße befindet, laufen ihm die meisten Innsbrucker auch immer wieder einmal über den Weg. Mittlerweile öfter mit Frau und Kindern als mit Bodyguard, der eine Zeit lang nicht von seiner Seite wich. In den lokalen Medien ist sein Gesicht ohnehin fast jeden Tag zu sehen. Die öffentliche Aufmerksamkeit, die er durch die Errichtung des Goldenen Quartiers in Wien sowie die Übernahme von Karstadt in Deutschland bekommen hat, deutet nur ansatzweise an, welcher mediale Hype in Tirol um ihn herrscht.


33.000 Quadratmeter, 55 Shops. 2006 hatte Benko gegen harte Konkurrenz als damals 27-Jähriger das Kaufhaus Tyrol gekauft und vom englischen Stararchitekten David Chipperfield zu einem Einkaufszentrum mit 55 Shops umbauen lassen – was vom Magazin „Format“ als sein „erster Geniestreich“ bezeichnet wurde.

Die Gesamtfläche beträgt 33.000 Quadratmeter, insgesamt wurden in der Tiefgarage direkt darunter 260 Autoabstellplätze zur Verfügung gestellt. Rund 700 neue Arbeitsplätze sollen dort geschaffen worden sein. Heute ist das Kaufhaus ein wichtiger Magnet in der Innenstadt und soll laut Benko „Weltstadtflair“ vermitteln.

Neben dem Kaufhaus Tyrol ist Benko auch am Einkaufszentrum West beteiligt, das neben dem Kaufhaus mit rund 15.000 Quadratmetern Handelsfläche auch Innsbrucks fünftes öffentliches Gymnasium beherbergt. Rund 350 Menschen arbeiten im West, mehr als 1000 waren während der 31-monatigen Bauzeit beschäftigt. Eröffnet wurde es im Oktober 2010.

Aber damit nicht genug, Benko hält laut eigener Aussage weiter Ausschau nach „interessanten Objekten“, da er als Tiroler Unternehmer viel von Innsbruck halte und Projekte in der Heimatstadt emotional um „eine Nuance reicher“ als seine Investitionen außerhalb Tirols seien.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.08.2014)

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