Videobotschaft: Al-Nusra-Front will UN-Soldaten freilassen

Ein Bild aus dem Video der radikalislamischen Al-Nusra-Front. Im Hintergrund ihre
Ein Bild aus dem Video der radikalislamischen Al-Nusra-Front. Im Hintergrund ihre "Gefangenen".(c) Reuters (REUTERS TV)
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Die Blauhelme wurden Ende August auf den Golanhöhen verschleppt. Nach "Beratungen mit religiösen Führern" sollen sie nun von ihren Geiselnehmern freilassen werden.

Die auf den Golanhöhen von syrischen Rebellen verschleppten Blauhelmsoldaten sollen nach Angaben ihrer Geiselnehmer freigelassen werden. In einem am Mittwochabend veröffentlichten Video teilte die radikalislamische Al-Nusra-Front mit, nach Beratungen mit religiösen Führern werde sie die "Gefangenen" freilassen. Bei den Blauhelmen handelt es sich um 45 UN-Soldaten aus Fidschi.

Die islamistische Miliz hatten die Soldaten der UN-Beobachtertruppe UNDOF vor zwei Wochen auf der syrischen Seite der Golanhöhen verschleppt. Zunächst stellten sie mehrere Bedingungen für die Freilassung der Geiseln, darunter ihre Streichung von der UN-Terrorliste. Die Regierung der Fidschi-Inseln hatte in der Nacht zum Mittwoch zunächst die baldige Freilassung der Soldaten bekannt gegeben, die Erklärung aber kurz darauf zurückgezogen.

Soldanten "gesund und am Leben"

Einer der Blauhelme kam in dem Video zu Wort und bestätigte die angekündigte Freilassung: Es sei ein "sehr glücklicher Tag". Sie seien "informiert worden, dass wir bald freigelassen werden". Alle Soldaten seien "gesund und am Leben". Ihnen sei "keinerlei Leid zugefügt" worden.

Ein noch nicht identifizierter Blauhelme bestätigt, dass es ihnen gut geht und ihnen
Ein noch nicht identifizierter Blauhelme bestätigt, dass es ihnen gut geht und ihnen "keinerlei Leid zugefügt" worden sei.(c) Reuters (REUTERS TV)

Die Regierung der Fidschi-Inseln hatte bereits in der Nacht zum Mittwoch die baldige Freilassung der Blauhelm-Soldaten bekannt gegeben, die Erklärung aber kurz darauf wieder zurückgezogen.

Das rund 1.800 Quadratkilometer große Golan-Plateau ist dünn besiedelt und hat vor allem strategische Bedeutung. Die westlichen zwei Drittel des Gebiets wurden von Israel im Sechstagekrieg des Jahres 1967 besetzt, die internationale Gemeinschaft erkennt die Annexion nicht an. Offiziell gehört der gesamte Höhenzug damit weiter zu Syrien.

Die UNDOF überwacht das umstrittene Gebiet seit dem Jahr 1974. Derzeit sind dort etwa 1.200 Blauhelmsoldaten von den Fidschi-Inseln, den Philippinen, aus Indien, Nepal, Irland und den Niederlanden stationiert. Die Al-Nusra-Front ist der syrische Ableger des Terrornetzwerks Al Kaida.

(APA/AFP)

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