Gold bald unter 1000 Dollar?

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Die Aussichten für die wahre Währung haben sich deutlich eingetrübt. Europäische Goldanleger sind ein bisschen besser dran.

Dass der Goldpreis schwächelt, hat keinen großen Neuigkeitswert mehr. Die Frage, die sich Anleger stellen, ist eher, wie tief es noch gehen kann und wann die lang erwartete Trendumkehr eintreten wird. Und da sieht es leider immer düsterer aus. Die Prognosen, wonach der Goldpreis in die Gegend von 1000 Dollar je Feinunze absacken könnte, sind offenbar nicht, wie vor Kurzem noch einige Analysten gemeint haben, unrealistische Katastrophenszenarien, sondern möglicherweise noch zu optimistische Annahmen.

Nicht ausgeschlossen, dass Gold den Tausender bald von unten sehen wird. Die Notierung ist nämlich nicht mehr weit von einer markanten Marke entfernt, deren Bruch eine Lawine auslösen könnte. In der Gegend von 1180 Dollar liegt eine markante charttechnische Unterstützung. Knapp unter solchen Linien liegen normalerweise viele Stoppaufträge, mit denen sich Trader gegen zu große Verluste absichern.

Sinkt der Kurs in diese Gegend, dann werden diese Stopps ausgelöst, was zu einer plötzlichen Angebotssteigerung führt – und die Kurse noch schneller drückt. Analysten meinen, dass in diesem Fall das nächste charttechnische Sicherheitsnetz für den Goldpreis bei 950 bis 980 Dollar liegt. Derzeit ist die Goldnotierung nur noch rund 40Dollar vor der 1180er-Schwelle entfernt.

Europäische Goldanleger sind vordergründig ein bisschen besser dran, weil sie durch die Euroschwäche gegenüber der Goldhandelswährung Dollar wenigstens kleine Währungsgewinne lukrieren. Das ist allerdings nur ein schwacher Trost, denn der Goldpreis korreliert sehr stark mit dem Dollar: Ein starker „Greenback“ schwächt die Goldnotierung.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2014)

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