Pilotenstreik: Lufthansa streicht am Dienstag 48 Flüge

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Es wurden Langstreckenflüge nach Singapur, Bangkok und Chicago abgesagt. Auch 13 Flüge nach Frankfurt, die noch am Montag hätten starten sollen, wurden abgesagt.

Die Piloten der AUA-Mutter Lufthansa verschärfen ihre Gangart im Arbeitskampf. In Frankfurt sollen am Dienstag tagsüber keine Langstreckenmaschinen der Lufthansa abheben. Deshalb hat die Airline 48 Langstreckenflüge von und nach Frankfurt gestrichen. Auf einer am Montag im Internet veröffentlichten Liste waren darin auch 13 Verbindungen nach Frankfurt enthalten, die eigentlich noch am Montag hätten starten sollen (Liste siehe unten).

Im festgefahrenen Tarifstreit bei der Lufthansa wollen die Piloten mit einem 15-stündigen Streik auf Langstrecken-Flügen den Druck erhöhen. Zwischen 08.00 und 23.00 Uhr werden am größten deutschen Flughafen in Frankfurt keine Langstreckenjets der Lufthansa abheben, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Montag ankündigte.

AUA-Flüge nicht betroffen

Der Kurz- und Mittelstreckenverkehr soll nach Angaben der Lufthansa nicht betroffen sein. Auch Langstreckenflüge von München und Düsseldorf sollen starten. Auch die Flüge der übrigen Konzerngesellschaften wie Swiss, Austrian, Germanwings, Brussels Airlines und Air Dolomiti fänden planmäßig statt.

Für österreichische Flugreisende bedeutet das: Direktflüge z.B. ab Wien sind von dem Streik nicht betroffen. Wer einen Langstreckenflug via Frankfurt gebucht hat, muss den Sonderflugplan prüfen, den die Lufthansa auf ihrer Internetseite (siehe unten) veröffentlicht hat. Wer von einem Flugausfall betroffen ist, dürfte kostenlos umbuchen oder vom Flug zurücktreten können.

VC: "Kein kompromissfähiges Angebot"

Vor zwei Wochen gelang es den Lufthansa-Planern, bei einem auf acht Stunden ebenfalls für Frankfurt angekündigten Langstreckenstreik sämtliche Verbindungen dennoch anzubieten. Die Gewerkschaft VC sagte den Ausstand daraufhin ab und nahm die inzwischen wieder gescheiterten Verhandlungen zwischenzeitlich neu auf.

Hintergrund der Streiks ist der Tarifkonflikt um die Versorgung von rund 5.400 Lufthansa-Piloten beim Übergang in den Ruhestand. "Da das Lufthansa-Management auch weiterhin kein kompromissfähiges Angebot vorgelegt hat, sehen wir uns zu diesen weiteren Maßnahmen gezwungen", teilte VC mit. Man sei aber weiterhin jederzeit einigungsbereit, um Streiks abzuwenden. Die VC hat bereits bei vier Streikwellen 4.300 Flüge ausfallen lassen, Hunderttausende Reisende waren betroffen.

Air-France-Streik beendet

Gestreikt wurde auch bei der Air France. Am Sonntag ist nach zwei Wochen der längste Streik zwar zu Ende gegangen, die Airline kündigte aber für den heutigen Montag noch zahlreiche Flugausfälle an. Unter den Ausfällen ist auch der Nachmittags-Flug von Paris nach Wien, der an normalen Tagen um 15.05 in Schwechat ankommt. Auch der 16-Uhr-Kurs zurück nach Paris ist gestrichen.

Der Streit um eine Billigtochter geht bei Air France KLM und den Gewerkschaften vorerst am Verhandlungstisch weiter. Der Ausstand hat das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 280 Mio. Euro gekostet. Normalbetrieb dürfte bei der Air France - an der noch zu 16 Prozent der französische Staat beteiligt ist - erst am Dienstag sein.

>> Gestrichene Flüge der Lufthansa am 30.9.

(APA/dpa)

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