Trotz Dementi Insolvenzverfahren eingeleitet. Konkret wurde das Verfahren gegen den „Kunst- und Kulturverein U.S.W.“ eingeleitet, der das Flex führt.
Wien. Obwohl der Betreiber bis zuletzt dementierte, läuft ein Konkursverfahren gegen das Szenelokal Flex am Wiener Donaukanal. Masseverwalter Michael Lesigang bestätigte der „Presse“, dass am 2.Oktober ein solches Verfahren eröffnet worden sei. Gestern, Freitag, ist dieses in der Insolvenzdatei öffentlich gemacht worden (Aktenzeichen 28 S 113/14t). Die Anmeldefrist für das Verfahren läuft bis 17.November. Bis dahin wird festgestellt, welche Forderungen genau vorliegen. Die Tagsatzung am Wiener Handelsgericht ist am 1.Dezember vorgesehen.
Konkret wurde das Verfahren gegen den „Kunst- und Kulturverein U.S.W.“ eingeleitet, der das Flex führt. Lokal-Betreiber Tom Eller hat jetzt zwei Wochen Zeit, um einen möglichen Rekurs einzubringen, etwa wenn er der Meinung ist, dass Verfahrensmängel vorlägen. Eller war Freitagnachmittag für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar.
Eller hat noch am Donnerstag von einer Zeitungsente gesprochen, die seinem Unternehmen Schaden zufüge. Der Anlass für die Probleme liege schon einige Zeit zurück: Anfang des Jahres habe er vergessen, Beiträge für die Gebietskrankenkasse zu bezahlen. Als diese dann einen Insolvenzantrag stellte, habe er gleich reagiert. Die offene Rechnung in der Höhe von etwa 7000 Euro habe er sofort bezahlt, ein Verfahren gebe es nicht.
Was so nicht stimmt. Nach „Presse“-Informationen hat den Konkursantrag tatsächlich die Wiener Gebietskrankenkasse eingebracht. Dann hat das Handelsgericht „von Amts wegen“ geprüft, ob weitere Forderungen vorlägen. Und es kam zu dem Schluss, „dass die Insolvenzvoraussetzungen vorliegen“. Im Klartext: Es gibt durchaus weitere Forderungen. (g.b.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.10.2014)