Wirtschaftsnobelpreis geht an Franzosen Jean Tirole

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Der 61-jährige Forscher erhält den Preis für seine Analysen zur Marktregulierung. Der Favorit aus Österreich, Ernst Fehr, ging damit leer aus.

Der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht an den französischen Forscher Jean Tirole (61). Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm mit. Der Forscher, der an der Universität Toulouse arbeitet, erhält den Preis für seine Analysen zu den Themen Marktmacht und Regulierung. Verliehen wird die mit rund einer Million Euro dotierte Auszeichnung am 10. Dezember, dem Todestag Nobels, in Stockholm. "Ich bin sehr, sehr dankbar", sagte Tirole in einer ersten Reaktion am Telefon. Er sei bewegt und fühle sich geehrt.

"Zähmen mächtiger Firmen"

"Der diesjährige Preis handelt vom Zähmen mächtiger Firmen", sagte der Ständige Sekretär der Wissenschaftsakademie, Staffan Normark. Tirole habe mit seinen Forschungen gezeigt, wie Märkte mit wenigen machtvollen Unternehmen verstanden und reguliert werden könnten. Der Franzose sei "einer der größten lebenden Ökonomen", sagte Jury-Chef Tore Ellingsen.

Tirole ist seit 2010 der erste Nicht-Amerikaner, der den Preis erhält. Ein anderer Favorit aus Europa, der gebürtige Österreicher Ernst Fehr, ging leer aus. Als aussichtsreicher Kandidat galt im Vorfeld der 92-jährige US-Wissenschaftler William Baumol.

Dass Tirole aus Europa kommt, ist nicht die einzige Besonderheit an der heurigen Preisverleihung: Es kommt nämlich selten vor, dass sich ein Forscher den Preis mit keinem Kollegen teilen muss. Zuletzt war das im Jahr 2008 der Fall, als der populäre US-Ökonom Paul Krugman ausgezeichnet wurde.

Die Preisträger

Seit der ersten Vergabe im Jahr 1968 wurden 75 Wirtschaftspreisträger ausgezeichnet, von denen 59 an US-Instituten arbeiteten. 2009 erhielt die US-Ökonomin Elinor Ostrom als bisher einzige Frau einen Wirtschaftsnobelpreis.

Als einziger Österreicher wurde 1974 Friedrich August von Hayek (1899-1992) gemeinsam mit Gunnar Myrdal (Schweden) mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet.

(APA/Reuters/dpa)

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