Ungarn: Geld aus Österreich für Rechtspartei

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Nicht nur die ungarischen Liberalen erhielten finanzielle Unterstützung.

Wien. Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner war im „ZiB2“-Interview am Montagabend verstimmt: Vorwürfe, er hätte ungarische Parteien unterstützt, seien falsch. Lediglich für die ungarischen Liberalen habe es Geld gegeben.


Der „Presse“ liegen nun Dokumente vor, die das in einem etwas anderen Licht erscheinen lassen: Am 18. März 2005 schrieb András Gyürk, Europaabgeordneter der oppositionellen rechtskonservativen Fidesz, einen Brief an den im Umfeld Haselsteiners und der Liberalen tätigen Verein „Pro Demokratie“ in Wien, in dem er sich für eine Unterstützung in Höhe von 12,4 Millionen Forint (51.600 Euro) bedankt. Vorgesehen war das Geld für „Leitungsausbildung“, ein Jugendfestival und eine Konferenz.


Dies war offensichtlich nicht die einzige Unterstützung für die Fidesz. Am 14. Mai desselben Jahres schreibt „Pro Demokratie“-Vorsitzender David Loidolt einen Brief an Fidesz-Vorsitzenden Sándor Leszák, in dem er Unterstützung in Höhe von 15 Mio. Forint (62.500 Euro) für sieben Projekte ankündigt. Die Begründung für die Subvention: Ziel des Vereins sei die Unterstützung der Demokratie in Ungarn.

Uninformierter Vereinschef


Loidolt, in dessen Privatwohnung der Verein „Pro Demokratie“ seinen Sitz hatte, ist heute liberaler Spitzenkandidat im Burgenland. In einem E-Mail an die „Presse“ dementiert er eine Verbindung des Vereins zu Strabag und Haselsteiner. Welche Parteien der Verein in welcher Höhe unterstützt hat, weiß Loidolt nicht: „Das entzieht sich meiner Kenntnis.“ Lapidar die Antwort auf die Frage, woher „Pro Demokratie“ das Geld hatte: „Von privaten Spendern.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2008)

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