Wie hoch kann man bauen?

Eine Pyramide könnte 15 Kilometer hoch sein, meinen Statiker.

Gott ließ, glaubt man der Bibel, den Turm zu Babel ja einst einstürzen, weil es ihm die Menschen mit ihrem anmaßenden Drang nach oben zu wild trieben. Hätte der Turm theoretisch in den Himmel reichen können? Wie hoch kann man auf der Erde heute wirklich bauen?

Nun: Das komme vor allem auf die Form des Gebäudes an, erläuterte vor geraumer Zeit Helmut Rubin, Professor an der TU Wien, im Gespräch mit der „Presse“. Dabei war die Frage, wie hoch ein massives Gebäude sein könne, ohne unter seinem Gewicht einzustürzen; Windkräfte wurden bei den Berechnungen vernachlässigt, ebenso wurde ein völlig stabiles Fundament angenommen – und dass es nie Erdbeben gibt.

Ein Gebäude in Form eines Quaders oder Zylinders aus Stahl und Beton könne demnach 5000 Meter hoch sein – und zwar unabhängig von den Kantenlängen bzw. dem Radius der Bodenfläche. Ein Objekt in Keilform (Tortenform) könne zehn Kilometer hoch sein, eine Pyramide sogar 15 km.

Mit Posaunen zum Himmel

Noch mehr ist jedoch mit einem Gebäude machbar, das einer Posaune ähnelt – also einen Kreis-Querschnitt hat, der sich nach oben gemäß einer bestimmten mathematischen Funktion verjüngt: Je größer der Radius der Bodenplatte, desto größer die mögliche Bauhöhe – theoretisch könne so ein Gebäude jede beliebige Höhe haben. wg

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2008)

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