Shell: Energie-Verbrauch wird sich bis 2050 verdoppeln

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BRITAIN SHELL PROFITS(c) EPA (Rachel Miller)
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Energie wird teurer und der CO2-Ausstoß zunehmen, prognostiziert der Mineralöl-Konzern Shell Österreich. Hybrid- oder Elektro-Antriebe werden kein Massen-Phänomen, meint ein Experte der TU Wien.

Die Nachfrage nach dem Schwarzen Gold wird sich bis ins Jahr 2050 verdoppeln, gleichzeitig wird es schwieriger und teurer neue Energiequellen zu erschließen und der CO2-Ausstoß wird zunehmen, so die ernüchternde Einschätzung von Friedrich Schalk, Generaldirektor der Shell Austria.

Sein Fazit daraus beim Shell Energie-Dialog in Wien: Um auch künftig eine sichere, bezahlbare und gleichzeitig nachhaltige Mobilität gewährleisten zu können, bedarf es großer Anstrengungen. Die Welt brauche doppelt so viel Energie, vertrage aber nur halb so viel CO2.

Indien und China brauchen mehr Energie

Insbesondere aufstrebende Länder wie China und Indien würden den Bedarf an Energie treiben. Schalk rechnete vor: "In Österreich wuchs die Nachfrage in den letzten 60 Jahren auf heute 4,2 Millionen Autos. Das sind rund 510 pro 1.000 Einwohner. Auf Chinas Straßen fahren zur Zeit 40 Millionen Kraftfahrzeuge und damit 30 pro 1.000 Personen. Experten erwarten, dass sich diese Zahl bis 2020 auf 150 Millionen vervierfachen wird."

Shell entwickelt synthetische Treibstoffe

Daher arbeite Shell bereits an alternative Kraftstoffe wie synthetischen Diesel aus Erdgas (GTL, Gas to Liquids) oder aus Biomasse (BTL, Biomass to Liquids). Ein weiteres Thema sei Wasserstoff.

TU Wien: "Verbrennungsmotor dominant"

Dass allerdings bereits in absehbarer Zeit nur noch Autos mit Hybrid- oder Elektroantrieb auf den Straßen fahren, ist nicht zu erwarten, so Bernhard Gehringer, Vorstand des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau der Technischen Universität Wien. "Der Verbrennungsmotor bleibt auch in Zukunft dominant", sagte der Wissenschaftler.

"Bio ist nicht gleich Bio"

Nur: Die Technik werde nicht mehr die selbe sein, wie wir sie heute kennen. Beim Themenfeld Agrotreibstoffe (Biodiesel, Superethanol) verwies Reinhard Mang, Generalsekretär im Landwirtschaftsministerium, darauf, dass Bio nicht gleich Bio sei. So könnten nicht alle Pkw einen höheren Anteil von Biokraftstoffen der so genannten ersten Generation vertragen. Aus technischer Sicht unbedenklich sei hingegen die Zumischung von Biokraftstoffen der zweiten Generation wie GTL oder BTL.

(APA)

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